Stadtmeisterschaft Staßfurter Schützen holen Pokal zurück
Wo sind Staßfurts treffsicherste Schützen? Die Antwort gibt die Stadtmeisterschaft.
Staßfurt l Die Ringe sind gezählt, die Punkte vergeben. Die Mitglieder des Schützenvereins der Stadt Staßfurt 1889 sind die Sieger der Stadtmeisterschaft. Sie setzten sich in mehreren Runden gegen die fünf anderen teilnehmenden Vereine durch und lösten den Schießsportverein Rathmannsdorf ab. Die Vorjahressieger mussten sich in diesem Jahr leider nur mit Platz zwei begnügen. Aber den haben sie offensichtlich schon länger abonniert.
„Wir freuen uns über das Ergebnis und darüber, dass wir den Pokal errungen haben“, sagt 1889-Vereinschefin Hannelore Rieß und fügt fast wie entschuldigend hinzu, dass der Verein noch in der Lage sei, immer genügend Teilnehmer und - im Fall der Fälle - Vertreter in die einzelnen Runden schicken zu können. „Aber es gehört eben auch Treffsicherheit dazu und die haben wir“, so die Staßfurterin dann doch wieder selbstbewusst und mit einem Augenzwinkern.
Die Schützen aus den einzelnen Vereinen haben eine Serie von vier Einzelwettkämpfen in unterschiedlichen Disziplinen verteilt über das gesamte Jahr hinter sich: Luftgewehr, Kleinkaliber-Gewehr, Kleinkaliber-Pistole und Luftpistole. Immer ein anderer Verein war – ganz den Gegebenheiten der Schießstände entsprechend – Gastgeber. Die jeweiligen Sportfreunde kümmerten sich um die Standaufsicht. Georg Busse und Günter Hartwig waren überall als Wertungsrichter dabei.
Aus jedem Verein wurden auch immer vier Schützen - nicht immer in gleicher Besetzung - in die einzelnen Runden geschickt. Die Ringe der besten Drei zusammengerechnet bildeten dann das Vereinsergebnis. Dafür gab es dann Punkte. Außerdem wurden die besten Schützen in jeder der vier Disziplinen ermittelt.
So gab es immer beste Schützen und beste Vereine in jeder Runde. Am Ende aber zählt wirklich, wie viele Ringe denn überall zusammengekommen sind: Denn der Verein mit den meisten Punkten nach den vier einzelnen Turnieren ist Stadtmeister und freut sich nun über eine ganz besondere Trophäe. Nämlich den Pokal, den der Oberbürgermeister stiftet.
Sven Wagner war selbst bei der Siegerehrung dabei und kann der Idee des Vergleichs auf Stadtebene viel abgewinnen. „Ich freue mich, dass der Wettbewerb wieder viel Zuspruch gefunden hat und sich die meisten Vereine daran beteiligen.“
Die Platzierungen zeigten, dass es immer wieder zu Verschiebungen auf der Ehrentafel käme und die Schießsportler mit echtem Eifer dabei seien. „Das macht den Reiz aus.“ Dank gelte deshalb allen, die bei der Vorbereitung viel Mühe aufbringen, die an den Wettkampftagen die Auswertungen vornehmen und schließlich auch den Schützen, die den Wettkampf sportlich fair angehen würden. „Das Turnier ist nur die eine Seite. Die andere ist der Zusammenhalt.“ Die Vereine begegneten sich untereinander, in der Gemeinschaft ist das gemeinsame Hobby umso stärker erlebbar, es wird als „verbindendes Element“ erfahren, sagt der Stadtchef. Damit sei man gutes Vorbild für das Vereinsleben in der Stadt insgesamt. „Es steht für Vielfalt und Lebendigkeit in Staßfurt“, so der Oberbürgermeister.
Er wünschte, dass die Stadtmeisterschaft 2018 ihre Fortsetzung findet. Seinen Siegerpokal will er dann als Wanderpokal stiften, mit entsprechend viel Platz für den Erstplatzierten. „Das spornt vielleicht noch einmal neu an“, sagt Sven Wagner und verband damit auch die Hoffnung, dass Löderburg im kommenden Jahr vielleicht als siebter Schützenverein auch aktiv wieder dabei ist. Vertreten ist die Gilde nach wie vor im Verbund.
Der Siegerabend mit Vertretern aller Vereine klang Sonnabend bei einem kleinen Buffet gemütlich aus. Dabei wurde unter anderem über die neuen Wettkampfklassen diskutiert. Und nicht zuletzt machte der Wunsch die Runde, dass doch solch sportliche Harmonie wie hier auch auf Kreisebene herrschen würde. Denn noch immer gibt es im Salzlandkreis drei verschiedene Kreisschützenverbände: Aschersleben-Staßfurt, Bernburg und Schönebeck.