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Energiekosten Steigende Energiekosten: Was der Salzlandkreis unternimmt

Angesichts massiver Preisexplosion bei Gas und Strom drohen Kosten aus dem Ruder zu laufen. Salzlandkreis sieht sich zum Handeln gezwungen

01.08.2022, 21:00
Die Heizkosten könnten noch weiter in die Höhe springen.
Die Heizkosten könnten noch weiter in die Höhe springen. Symbolfoto: picture alliance/dpa

Staßfurt/Schönebeck - vs

Angesichts explodierender Strom- und Gaspreise will der Salzlandkreis seinen Energieverbrauch massiv senken. Das Konzept sieht sparsames Heizen, bessere Raumauslastung sowie verstärkte Telearbeit vor.

„Wir erleben bisher nie dagewesene Preissprünge“, erklärte Landrat Markus Bauer (SPD) in einer Mitteilung. „Als öffentliche Verwaltung haben wir die gesellschaftliche Aufgabe, die eigenen Kosten für Strom und Gas nicht vollends aus dem Ruder laufen zu lassen. Denn das Geld fehlt uns sonst an anderer Stelle bei unserem Wirken für die Allgemeinheit.“

Bauer kündigte an, dass sich der Kreis zugleich der von der EU vorgegebenen Aufgabe stellen wolle, mindestens 15 Prozent Energie im eigenen Wirkungskreis zu sparen. Er hat die Fachbereiche der Kreisverwaltung beauftragt, in den nächsten Wochen konkrete Vorschläge zum Energiesparen vorzulegen.

1,6 Millionen Euro mehr eingeplant

„Wir können schnell reagieren, weil wir dank unserer Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 bereits eine Grundlage haben und uns seit vielen Jahren der Frage widmen, wie wir schonender mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen können.“ Zu den bisherigen Maßnahmen gehören energetische Sanierungen von Verwaltungs- und Schulgebäuden, der Einsatz von Hybrid-Fahrzeugen und LED-Technik sowie die Einstellung eines Klimamanagers.

Auf die Energiepreissteigerung hatte der Salzlandkreis bereits mit dem Nachtragshaushalt reagiert. 1,6 Millionen Euro mehr sind für Strom und Gas für Verwaltungs- und Schulgebäude im laufenden Jahr bereits eingeplant. Zudem forderte der Landrat die Schulleitungen der Schulen in eigener Trägerschaft auf, die Betriebskosten stärker im Blick zu behalten.

Für das nächste Jahr rechnet die Kreisverwaltung mit weiteren Mehrkosten in Millionen-Höhe. Dabei werden neben voraussichtlich weiter steigenden Energiekosten für Gas und Strom für die eigenen Verwaltungs- und Schulgebäude auch Kostensteigerungen bei freien Trägern in den Bereichen Kindertagesstätten sowie Kinder- und Jugendhilfe sowie im Sozialbereich anfallen.

Zu beziffern sind die künftigen Mehrkosten laut Kreis derzeit nicht. Bauer betonte, es gebe viele Unwägbarkeiten. So sei derzeit auch noch nicht klar, welche Vorgaben zum Infektionsschutz vor dem Coronavirus gelten. „Einerseits müssen wir Energie sparen, andererseits aber regelmäßig Lüften. Das wird mit Beginn der Heizperiode im Herbst eine tägliche Gratwanderung.“

Wir werden zeigen, dass mit klugen Ideen vorhandener umbauter Raum effizient genutzt werden kann.

Landrat Markus Bauer (SPD)

Eine Maßgabe bei den Vorschlägen neben dem sparsamen Umgang mit Energie ist: die Effizienz zu steigern. „Wir müssen mit den Kapazitäten umgehen, die wir haben. Deswegen müssen wir die Büroräume besser auslasten, etwa mit Hilfe von Room-Sharing-Modellen“, erklärte Bauer. Er will nach eigenem Bekunden in seinem unmittelbaren Bürobereich mit gutem Beispiel vorangehen. „Wir werden zeigen, dass mit klugen Ideen vorhandener umbauter Raum effizient genutzt werden kann.“ Bauer erwartet zugleich, dass die Mitarbeiter ihre eigene Energienutzung entsprechend der Situation anpassen.

In Frage kommt für den Landrat dagegen nicht, Modelle zu verkürzter Arbeitszeit der Mitarbeiter in Betracht zu ziehen. In anderen Kreisen wird dies erwogen, etwa im Altmarkkreis Stendal. „Damit steigern wir weder den Wirkungsgrad, noch könnten wir für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger als Dienstleister im bisher gewohnten Umfang zur Verfügung stehen“, so Bauer.