Straßenmeisterei in Atzendorf gewappnet Mit Video: Schnee und Kälte können kommen - Winterdienst im Salzlandkreis ist vorbereitet
Die Straßenmeistereien im Land sind gewappnet für die kalte Jahreszeit. Auch die Straßenmeisterei in Atzendorf kann beim Wintereinbruch sofort reagieren. Mehr dazu auch im Video.

Atzendorf - Für das Foto wollte sich Lydia Hüskens von der nur besten Seite zeigen. „Soll ich den Kragen hoch machen?“, fragte die Ministerin für Infrastruktur und Digitales (FDP) beim Besuch der Straßenmeisterei in Atzendorf bei Staßfurt die anwesenden Fotografen. Im Hintergrund pfiff der Wind, es war zugig an diesem Mittwochnachmittag bei einstelligen Graden. Da kann ein hochgestellter Kragen nicht nur für ein schönes Foto sorgen, sondern vielleicht auch etwas Wärme spenden. Die Vorboten des Winters sind jedenfalls nicht zu leugnen.
Im Video: Salz für sichere Straßen in Sachsen-Anhalt: Winterdienst ist gut vorbereitet
Nach dem steilen Absturz der Temperaturen sind die Straßenmeistereien im Land gefordert. Früher als sonst gehen diese in den Winterbetrieb. Am kommenden Wochenende werden im Harz bei frostigen Temperaturen Streufahrzeuge unterwegs sein. „Normalerweise gibt es im November einen Termin, in dem wir über den Stand der Vorbereitungen für den Winterdienst informieren“, sagte Hüskens. Wegen der Wetterprognosen sei dieser Termin nun um 2,5 Wochen nach vorn gezogen worden.
Und auch im Salzlandkreis sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Wenn auch freilich in den nächsten Tagen (noch) keine Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet werden. Wie Michael Schanz, Regionalbereichsleiter West der Landesstraßenbaubehörde, mitteilte, kümmere sich die Straßenmeisterei Atzendorf um 350 Kilometer Bundes- und Landesstraßen.
Winterdienst: Straßenmeisterei Atzendorf hat drei Lager
Die Straßenmeisterei bei Staßfurt ist dabei in Verantwortung für die Bundes- und Landesstraßen in den Altkreisen Schönebeck, Staßfurt und Aschersleben. 22 Beschäftigte stünden für den Winterdienst parat, neun eigene Fahrzeuge gebe es im Fuhrpark. „In Spitzenzeiten können wir aber auch bei privat gebundenen Unternehmen weitere Fahrzeuge nachbestellen“, erklärte Schanz.
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Die weiteren Zahlen: 2000 Tonnen Salz. Der Großteil davon befindet sich in Atzendorf, es gibt in Schönebeck und Staßfurt aber weitere Beladestandorte. Dazu kommen 75 Tonnen Lauge. Im Zwei-Schicht-System können die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Atzendorf von 3 bis 22 Uhr unterwegs sein, wenn der Winter denn dann richtig ausbricht.
Verkehr im Winter: Schneezäune sind in Planung
Klar ist dabei auch: Die Vorbereitungen sind in jedem Jahr ähnlich. Die Salz-Mengen variieren kaum. Können wegen der milder gewordenen Winter nicht geringere Mengen an Salz und Lauge eingelagert werden? „Und was sagen wir dann den Menschen, wenn es wider Erwarten doch ein harter Winter wird?“, fragte Michael Schanz zurück. Mit der rhetorischen Frage will der Regionalbereichsleiter ausdrücken: Natürlich ist das Lager in diesem Jahr genauso gut gefüllt wie in den vergangenen Jahren. „Es gibt keine Überlegungen, weniger Salz und Lauge einzulagern“, so Schanz.
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Auf Landesebene sind die Zahlen bei den Vorbereitungen natürlich noch beeindruckender. 28 000 Tonnen Streusalz und 1800 Tonnen Sole lagern in den Hallen und Silos der Straßenmeistereien in Sachsen-Anhalt. Bei Bedarf könnte auch Streusalz aus Bernburg nachgeordert werden. Knapp 770 Einsatzkräfte und exakt 289 Räum- und Streufahrzeuge stünden bereit. Zudem würden auf einer Länge von 116 Kilometern in den nächsten Wochen noch Schneezäune aufgestellt werden.
Lydia Hüskens appellierte für die kalte Jahreszeit auch an die Bürger in Sachsen-Anhalt, sich beim Fahren auf geringere Temperaturen einzustellen. „Das Beste ist es, der Witterung angepasst zu fahren, früher vom Gas zu gehen. So kann dafür gesorgt werden, dass alle morgens sicher zur Arbeit kommen“, sagte sie. Die Fahrzeuge sollten wintertauglich ausgerüstet werden. „Besonders Kurven, Anstiege und Strecken mit Gefälle verlangen zudem größte Aufmerksamkeit und eine der Glättegefahr angepasste Fahrweise“, so die FDP-Ministerin für Infrastruktur und Digitales beim Arbeitsbesuch in Atzendorf.