Warum die Rumpelpiste eine Fahrradstraße werden soll
Der Salzlandkreis will die rumplige Kreisstraße 1301 von Egeln nach Hakeborn, die noch aus sehr schlechtem Kopfsteinpflaster besteht und deshalb von vielen Kraftfahrern gemieden wird, als Fahrradstraße ausbauen.

Egeln/Hakeborn - Der Verbandsgemeinderat stimmt den Vorstellungen des Salzlandkreis für den Ausbau der K 1301 von der B 180 in Richtung Hakeborn grundsätzlich zu, behält sich aber das Recht vor, die Planungen zu gegebener Zeit zu bestätigen.
Straße soll saniert werden – aber für Radfahrer
Zugleich erklärten sich die Volksvertreter damit einverstanden, dass dieser Abschnitt der Kreisstraße nach Abschluss der Arbeiten zu einer Gemeindestraße abgestuft wird, für deren Unterhaltung dann künftig die Verbandsgemeinde Egelner Mulde verantwortlich sein wird. Wenn der Rat grünes Licht für die Planungen gibt, darf der Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr (UWGE) eine entsprechende Vereinbarung mit dem Salzlandkreis abschließen.
„Wenn wir zustimmen, will der Landkreis für die Fahrradstraße Fördermittel beantragen“, informierte der Rathauschef. Der Eigenanteil für dieses Projekt betrage zehn Prozent. Diesen würde ebenfalls der Salzlandkreis übernehmen wie die anderen anfallenden Kosten. Die Verbandsgemeinde soll in die Planungen einbezogen werden.
Grundhafter Ausbau
Stöhrs Worten zufolge werde die Straße grundhaft ausgebaut, aber nicht zweispurig. Rein theoretisch könnte man dort nach der Fertigstellung auch mit einem Auto entlangfahren. Das soll aber erschwert werden. „Wenn dort Fahrzeuge der Landwirtschaft drüber fahren, muss ein anderer Ausbau erfolgen als bei Pkw“, merkte Detlef Kasten (Fraktion SPD/Freie) an.
Was spreche dagegen, die Straße mit einem Pkw zu benutzen, wenn die Landwirtschaft die Strecke befahren dürfe, um auf die Äcker zu kommen, wollte Bornes Bürgermeister Sven Rosomkiewicz (Fraktion CDU/WGB) wissen. „Die Straßenverkehrsordnung“, sagte Michael Stöhr. Die Straße werde schmaler werden als bisher. Durch die geringere Straßenbreite sei kein Begegnungsverkehr möglich. Es sollen lediglich Ausbuchtungen zum Ausweichen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge entstehen. In der Mitte der Strecke soll eine Barriere errichtet werden, sodass kein Durchgangsverkehr möglich sei, aber die Landwirte von beiden Seiten ihre Felder erreichen können. Im Ernstfall soll die Barriere entfernt werden können.
Zufahrt nach Hakeborn würde wegfallen
CDU/WGB-Fraktionschef Christian Boos sagte, er habe bei dieser Geschichte „Bauchschmerzen“ und möchte nicht die „Katze im Sack“ kaufen. Deshalb schlug er die Aufnahme eines Vorbehaltes im Beschlusstext vor.
Der Ratsvorsitzende und Bördeaue-Bürgermeister Peter Fries (CDU/WGB) sagte, dieses Projekt sei grundsätzlich keine schlechte Sache. Er sieht allerdings ein Problem darin, wenn es dann nur noch eine Zufahrt nach Hakeborn über die B 81 gibt, zum Beispiel für den Fall, dass es Setzungserscheinungen infolge des Altbergbaus gibt. Die Fahrradstraße müsse deshalb im Ernstfall für alle nutzbar sein, sagte er.
Buckelpiste wird begradigt
Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Börde-Hakel, Ralf Diesing (CDU/WGB), äußerte sich erfreut darüber, dass der Kreis die Buckelpiste in Angriff nehmen will. „Die Hakeborner werden ihre Freude an der Fahrradstraße haben. Sie wünschen sich lieber einen Weg nach Egeln als nach Westeregeln“, sagte Börde-Hakel-Bürgermeister Axel Großheim.
Wenn der Kreis der Verbandsgemeinde seine Pläne schon eher mitgeteilt hätte, hätte man sich den Ausbau des Sommerweges entlang der Kreisstraße als Radweg sparen können, sagte Stöhr. Eigentlich wollte der Kreis auch den Abschnitt der Kreisstraße von Hakeborn nach Westeregeln abstoßen, das habe man aber abgelehnt, berichtete Stöhr.