Weg zwischen Giersleben und Warmsdorf jetzt gesäumt von 90 jungen Bäumen Wunderschöne Aktion: Bürger pflanzen Birken für Heimatgefühl und Verbundenheit
Warmsdorf/Giersleben l "Wir wollen heute eine schönen Baum für unsere Familie pflanzen", sagt Matthias Thieme. Mit Spaten und Schaufel bewaffnet setzt er mit Tochter Luisa, Sohn Davis und Vater Frank Steinbach eine junge Birke auf dem Weinberg. Der ganze Berg ist bevölkert von Menschen. Über hundert Einwohner aus Giersleben, Güsten und Warmsdorf pflanzen ihren persönlichen Familienbaum. Die Namen Luisa und Davis sind auf einem Zettel an der jungen Birke angebracht und sollen so lange wie möglich haften bleiben.
"Wir wollen mit der Aktion ein Zeichen für die Jugend setzen."
"Wir wollen mit der Aktion ein Zeichen für die Jugend setzen", erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Giersleben, Peter Rietsch. Daher hat er vergangene Woche kurzfristig Bürger aufgerufen, doch kostenlos einen Baum für ihre Kinder zu setzen. "So können die Kinder später, wenn sie groß sind, einmal herkommen und sagen: Das ist mein Baum. Den habe ich gepflanzt", so Peter Rietsch. Die Ersatzbepflanzung, die auf diesem Weg mit der offiziellen Adresse "die Sorge" notwendig war, haben die Stadt Güsten und die Gemeinde Giersleben somit in die Hände ihrer Bürger gelegt. Bezahlen musste niemand etwas für seinen "persönlichen" Baum.
André und Gaby Hofmann pflanzen mit Tochter Sophie ebenfalls einen Baum, um ein Zeichen für deren Zukunft zu setzen. Und: "Wir sind hier gebürtig", erklärt André Hofmann. "Wir wollen etwas für Giersleben tun. Es soll ein schönes Dorf werden, und das wollen wir unterstützen."
Die Frage, ob die Baumpflanzaktion auch als Symbol für die Zusammenarbeit zwischen Giersleben und Güsten interpretiert werden kann, bejaht Peter Rietsch. Denn immerhin ist die Sorge der Verbindungsweg zwischen Warmsdorf und Giersleben. "Wir Bürgermeister verstehen uns exzellent", sagt Peter Rietsch.
Die Baumpflanzaktion am Sonnabendmittag wurde zu einem Großereignis für die Orte. Auf dem höchsten Punkt des Weinbergs verteilten Mitglieder von Gemeinderat und Vereinen Kaffee und Kuchen, außerdem gab es eine Tombola. Und jeder Bürger, der sich beteiligt hatte, flanierte noch einmal an seinem persönlichen Baum vorbei und schoss ein Erinnerungsfoto. So auch Jana Gonsiorczyk aus Groß Schierstedt. "Es ist ein schönes Zeichen", sagte sie. Für ihre Töchter Josie und Jonna hat sie einen Baum an der höchsten Stelle des Weinberg gepflanzt - dass die beiden wachsen und gedeihen wie die junge Birke.