20 Millionen Euro - Kreis hofft auf "Stark III"

4,4 Millionen Euro konnte der Landkreis in den vergangenen drei Jahren in die Sanierung von Schulen investieren. Möglich machte es das Konjunkturpaket II. Doch damit ist er seine Sorgen noch längst nicht los. Für die noch ausstehenden Sanierungen in Schulen braucht der Landkreis weitere 20000 Euro.

Stendal l Januar 2009: Die Bundestregierung beschließt das zweite Konjunkturpaket. Es soll verhindern, dass die Rezession nach der internationalen Finanzkrise zu sehr auf die Wirtschaft in Deutschland durchschlägt. Vor allem regionale Unternehmen sollen eingebunden werden. In den Kommunen werden Investitionen möglich, die es ohne dieses groß angelegte Förderprojekt nicht gegeben hätte. Im Landkreis Stendal fließt das Geld - bis Ende 2011 sind es rund 4,4 Millionen Euro - in acht Schulen.

Gudrun Stannull vom Regiebetrieb Gebäude des Landkreises berichtete am Mittwoch im kreislichen Bauausschuss über die Verwendung der Mittel aus dem Konjunkturpaket II. Quintessenz: Die Rechnung, durch energetische Sanierungen, Um- oder Anbauten nachhaltige Effekte zu erzielen, ging auf. Stanull konnte das an einer Reihe von Zahlen belegen.

Aus dem Konjunkturpaket II flossen zum Beispiel 545000 Euro in die Sanierung des Zwischenbaus der Tangerhütter Wilhelm-Wundt-Schule. Er bekam eine komplette Wärmedämmung, neue Fenster und wurde im Inneren umgebaut. Der Regiebetrieb verglich den Fernwärmeverbrauch und die damit verbundenen Kosten vor und nach der Sanierung. Gegenüber 2008 wurden im vergangen Jahr 10000 Euro an Energiekosten gespart. Die Dachsanierung und die neuen Fenster in der Goldbecker Sekundarschule senkten den Wärmeverbrauch um 20 Prozent. 1500000 Euro wurden investiert.

Die Bismarker Sekundarschule bekam einen Anbau. Vier zusätzliche Unterrichtsräume entstanden, die bisher angemietet worden waren. In den Betriebskosten schlägt sich das mit 19000 Euro weniger pro Jahr nieder.

Eines der größten Stücke vom Konjunktur-Förderkuchen ging an das Tangermünder Gym- nasium. Für knapp 1,1 Millionen Euro wurde aus einer alten, nicht mehr nutzbaren Sporthalle eine Aula. Am Montag der kommenden Woche wird sie offiziell übergeben.

Ausgezahlt hat sich das Konjunkturpaket auch für die Stadt Osterburg. Das dortige Gebäude der ehemaligen Förderschule - es war mit dem Umzug der Förderschüler in die zuvor sanierte alte Osterburger Berufsschule frei geworden - wurde komplett energetisch saniert und zum neuen Sitz der Kreisvolkshochschule und der Musikschule Osterburg. Auch das macht sich in den Betriebskosten bemerkbar, die nun um jährlich 30500 Euro niedriger sind als vor dem Umzug ins sanierte und zudem auch zu einem Schmuckstück gewordenen Haus an der Bahnhofstraße.

Ausschussvorsitzender Gerd Schlaak (CDU) fasste zusammen: "Wir sind ein Stück weit vorangekommen, aber noch nicht am Ziel." Ein Satz, der sich auf den noch offenen Sanierungsbedarf in Schulen und Kindereinrichtungen des Landkreises bezieht. 16 Millionen Euro werden nötig sein. So hat es die Kreisverwaltung nach Auflistung aller Mängel und Dinge, die auf dem Weg hin zu optimalen Unterrichtsbedingungen noch zu erledigen sind, ausgerechnet. Hinzu kommen Sanierungen und Gestaltungsarbeiten in den Außenbereichen der Schulen, für die noch einmal vier Millionen Euro gebraucht werden. Schwerpunkt- objekte seien die Diesterweg- Sekundarschule in Stendal sowie die Sekundarschulen in Tangerhütte und Goldbeck.

Die Frage, woher diese 20 Millionen Euro kommen sollen, denn der Landkreis hat sie nicht, beantwortet sich in dem Hoffen auf "Stark III". Aus diesem Förderprogramm des Landes sollen bis Ende 2013 voraussichtlich 19,7 Millionen Euro in den Norden Sachsen-Anhalts fließen. Wie viel davon in den Landkreis Stendal, steht zwar noch nicht fest, soviel aber schon: "Stark III" wird es auch nach dem Jahr 2013 noch gegeben.