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Demonstration Ruhiger Protest in Tangerhütte

Knapp 200 Menschen waren am Sonntag bei der zweiten Aktion der Bürgerbewegung Altmark dabei. Eine direkte Gegenveranstaltung gab es nicht.

08.11.2015, 17:02

Tangerhütte. Bei der zweiten Veranstaltung der Bürgerbewegung Altmark haben sich am Sonntagnachmittag knapp 200 Menschen in Tangerhütte versammelt. Eine direkte Gegenveranstaltung hat es nicht gegeben. Bürgermeister Andreas Brohm lud aber zum Bürgercafé ins Neue Schloss ein, um hier mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Knapp 100 Menschen waren gekommen.

Bevor sich der Tross Bürgerbewegung Altmark zur eigentlichen Demonstration in Bewegung setzte, betonte Versammlungsleiter Martin Knaak, dass man sich ausdrücklich von der rechten Szene distanziere und auch nichts mit dieser gemein habe. Dennoch zeigten sich Mitdemonstranten in der entsprechender Kleidung, die der Szene zuzuordnen ist.

Knaak bedauerte, dass Bürgermeister Brohm die Einladung, zur Veranstaltung zu kommen, nicht angenommen hatte. Ebenfalls nicht dabei war der als Redner engagierte Curd Schuhmacher, der erkrankt war. Stattdessen spielte Knaak eine Rede ab, die Schuhmacher am 3. Oktober gehalten hatte. Darin sprach er von der Flüchtlingswelle als größter Zerreißprobe seit der Wiedervereinigung, nannte Kommunismus und Nationalsozialismus zwei Seiten derselben Münze und bezeichnete die Bundeskanzlerin als „Angela, die Schreckliche".

Merkel stand auch im Visier von Stephanie Schulz aus Berlin, die erstmals als Rednerin in Erscheinung trat. Der Spitzname Mutti treffe nicht zu, weil ihr alles fehle, was eine gute Mutter hat. Die würde sich beispielsweise um die Zukunft ihrer Kinder sorgen. Nach der Ansprache wurde die deutsche Nationalhymne gespielt, dann ging es auf den Rundgang durchs Neubaugebiet. Vereinzelt gab es Sprechchöre wie „Merkel muss weg" oder „Heute seid ihr tolerant, morgen fremd  im eig‘nen Land". Das Interesse an Fenstern oder auf Balkonen war nur sehr gering.

Zurück auf dem Rathausplatz, beendete Knaak um 15.45 Uhr die Versammlung. Polizeisprecherin Franziska Hain sprach von einem ruhigen Verlauf. Eine Strafanzeige wegen Beleidigung wurde geschrieben. Ein Versammlungsteilnehmer hatte die englische Abkürzung „ACAB" auf der Kleidung stehen, übersetzt: „Alle Polizisten sind Bastarde".