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Flugplatz Borstel Zufriedene Flieger kommen wieder

Noch herrscht Winterruhe auf dem Borsteler Flugplatz, doch schon im Frühjahr geht es mit den vielfältigen Aktivitäten los.

Von Donald Lyko 27.01.2016, 00:01

Stendal l Wenn Matthias Jahn vom „Fluch der guten Tat“ spricht, dann meint der Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Stendal-Borstel mbH das ganz positiv. Und er versteht diese vier Worte als Ergebnis der erfolgreichen Arbeit von Gesellschaft und Aero-Club Stendal in den zurückliegenden Jahren. Denn die zahlreichen Flugsport- und anderen Veranstaltungen waren eine gute Werbung für Stendal und den Flugplatz. Das Ergebnis: Teilnehmer erzählen davon in ihren Vereinen, und zusammen kommen sie dann noch einmal in die Altmark.

Aktuelles Beispiel: Nach seiner Teilnahme an der Deutschen Segelflug-Meisterschaft im vergangenen Jahr hat ein Teilnehmer in seinem Aachener Verein geschwärmt, wie gut ihm der Platz und die Bedingungen gefallen haben – nun reist der Verein zu einem Segelflieger-Lager an. Andere Vereine haben sich schon angesagt, unter anderem aus Düsseldorf und aus Holland, so dass über mehrere Wochen Segelflieger über dem Platz zu sehen sein werden.

„Wenn man sich ordentlich präsentiert, kommen die Flieger wieder“, sagt Matthias Jahn. Nicht nur der Flugplatz selbst punkte bei den Nutzern, auch die Nähe zur Innenstadt und die Bahnanbindung seien positiv. „Das Umfeld kommt gut an“, gibt der Geschäftsführer Aussagen von Gästen wieder.

Nach seiner Einschätzung war 2015 für den Flugplatz „ein normales Jahr“. „Wichtig ist, dass es keine Vorkommnisse gab“, sagt Jahn. Höhepunkt war sicher die Deutsche Segelflug-Meisterschaft in zwei Klassen. Im Jahr davor hatte der Aero-Club Stendal mit dem Altmark-Pokal einen der Qualifizierungswettkämpfe für die DM ausgetragen. „Wettbewerbe gibt es in diesem Jahr nicht“, erklärt der Geschäftsführer. Das Jahr werde aber genutzt, um mit allen Beteiligten zu besprechen, ob Stendal sich erneut als Austragungsort für eine nationale, vielleicht sogar internationale Meisterschaft bewirbt.

Los sein wird dennoch wieder sehr viel in den kommenden Monaten, wie ein Blick in den Jahresplan verrät. Mit dem Ostercruising im März, dem Airbus-Fliegerlager Anfang Mai, mit dem Kiebitz- und dem C-42-Treffen stehen aus den Vorjahren bekannte Veranstaltungen erneut auf dem Programm.

Für zwei Wochen Mitte Juni ist eine großräumige Bundeswehrübung zu Land und Luft geplant, wobei der Borsteler Flugplatz einer der Stützpunkte für die Luftwaffe sein soll. Im Mai bietet der ADAC für junge Fahrer ein Sicherheitstraining an, bei dem es ums Fahren unter Alkoholeinfluss geht.

Kulturell sind derzeit drei Musikveranstaltungen, unter anderem Clubnächte, geplant, die aber nur kurz an einem Wochenende stattfinden. Ob es nach der Stendal-Premiere des Indian-Spirit-Festivals eine Wiederholung geben wird, ist offen. Nicht stattfinden wird, wie gestern berichtet, die Motorsportveranstaltung Supermoto.

Bei den Investitionen auf dem Flugplatz werden die begonnenen Arbeiten an den Hangars beendet. Die beiden Kuppeldächer an einer der Hallen müssen von einer Fachfirma noch fertiggestellt werden. „Witterungsbedingt ruhen die Arbeiten derzeit“, erklärt Matthias Jahn. Sobald das Wetter es zulässt, geht es weiter. In den vergangenen zwei Jahren war in die Sanierung der Dächer und in neue, motorbetriebene Tore investiert worden.

Die Hallen, die 1934/35 gebaut wurden, stehen unter Denkmalschutz. Besonders macht sie vor allem die Dachkonstruktion, von der Matthias Jahn sagt: Die gibt es in Deutschland vermutlich nur noch in Stendal. Darum möchte er die Hallen gern beim nächsten Tag des offenen Denkmals, der deutschlandweit am zweiten September-Sonntag stattfindet, allen Interessierten zeigen.