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Unfallschwerpunkt Kreisverkehr als Lösung für Lüderitz

Ein Kreisverkehr soll die Lüderitzer Kreuzung entschärfen. Wann er gebaut wird, steht aber noch nicht fest.

Von Thomas Pusch 07.04.2016, 01:01

Stendal l Am 29. Februar ereignete sich der jüngste Unfall auf der Lüderitzer Kreuzung, wo die Bundesstraße 189 Stendal-Magdeburg und die Landesstraße 30 Tangermünde-Gardelegen aufeinandertreffen. Zwei Schwerverletzte waren die Folge. Immer wieder kommt es an dieser Stelle zu Unfällen, neben Schwerverletzten waren auch schon Tote zu beklagen. Allein in den vergangenen drei Jahren gab es zwei Todesfälle. Immer wieder wurde die Forderung nach einem Entschärfen der Kreuzung laut, blieb bislang aber unerfüllt.

Bei einer außerordentlichen Sitzung der Verkehrsunfallkommission stand die Kreuzung Ende des vergangenen Monats auf der Tagesordnung. In dem Gremium, zu dem die Polizei Vertreter des Landesverwaltungsamtes, der Landesstraßenbaubehörde, des Straßenverkehrsamtes und der Landesverkehrswacht eingeladen hatte, wurden mehrere Möglichkeiten diskutiert. Ein Stoppschild wurde verworfen. Bei einem weiteren Unfallschwerpunkt, der Vielbaumer Kreuzung von B 189 Osterburg-Wittenberge und L 2 Aulosen-Seehausen, führt vor allem das Ignorieren des Stoppschildes zu Zusammenstößen. Auch dort gab es im vergangenen Jahr einen tödlichen Unfall.

Aus Polizeisicht ist der Kreisverkehr die beste Lösung für diese Kreuzung. „Das wurde auch von der Kommission so gesehen“, sagte Polizeisprecherin Franziska Hain im Gespräch mit der Volksstimme. Allerdings ist dies bislang nur eine Willensbekundung. Ob und wann die Behördenentscheidung fällt, könne nicht gesagt werden, räumte die Sprecherin ein. Das müsse „verkehrstechnisch geprüft werden“, so die Maßgabe der Landesstraßenbaubehörde. Bereits im März hatte deren Präsident Uwe Langkammer, auf Volksstimme-Anfrage erklärt, dass das größte Problem sei, dass sich an dieser Stelle nicht alle an die Verkehrsregeln halten.

Die Polizei will nun aber, wie Hain ankündigte, verstärkt Geschwindigkeitsmessungen in dem Bereich vornehmen, um auf das Tempo einzuwirken. Ein stationäres Geschwindigkeitsmessgerät, umgangssprachlich Starenkasten, gehört zu den Alternativforderungen für diesen Bereich.

Für die Kreuzung Vielbaum sind noch mehrere Varianten im Gespräch. So könnte der Fahrbahnteiler der Landesstraße verschwenkt werden, um die Kreuzung zu entschleunigen. Eine andere Möglichkeit ist eine optische Bremse. Das sind profilierte Querstreifen auf der Fahrbahn, die zur Kreuzung hin immer enger zusammenstehen und so unterbewusst den Autofahrer zum Bremsen animieren.

Solche Entschärfungen zeigen durchaus ihre Wirkung. Hain nannte als Beispiel die Landesstraße 32 zwischen Stendal und Heeren. Nachdem es dort in den Jahren 2013 bis 2015 insgesamt acht Unfälle mit Verletzten, davon zwei Schwer- und sechs Leichtverletzten gegeben hatte, wurden im Sommer Warnschilder „Schleudergefahr“ und Kurvenmarkierungen aufgestellt. Außerdem wurde die Fahrbahn erneuert, „die Griffigkeit war grenzwertig“, erläuterte Hein. Seitdem hat es auf der L 32 nicht mehr gekracht.