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Freiluftbörse 450 Besucher wollen sich in Stendal über Ausbildungsmöglichkeiten informieren

Was soll einmal aus mir werden, welchen Beruf möchte ich erlernen? Bei der zweiten Ausbildungsbörse des Landkreises Stendal sind 52 Aussteller angetreten, diese Fragen zu beantworten. Rund 450 Besucher lassen sich informieren.

Von Andreas König Aktualisiert: 18.07.2021, 20:11
Am Stand der Johanniter interessierten sich Jana Ihde und Emely Wetzel für eien Ausbildung im Sanitätsdienst. Nele Köppen zeigt das Legen eines Zugangs an der Reanimationspuppe.
Am Stand der Johanniter interessierten sich Jana Ihde und Emely Wetzel für eien Ausbildung im Sanitätsdienst. Nele Köppen zeigt das Legen eines Zugangs an der Reanimationspuppe. Foto: Andreas König

Stendal - Am Anfang steht die Testpflicht. Weil die zweite Ausbildungsbörse des Landkreises Stendal als Großveranstaltung zählt, müssen Besucher einen negativen Coronatest vorlegen. Doch die meisten haben keinen dabei. Die Veranstalter haben damit gerechnet und eine Teststrecke am Eingang zur Diesterweg-Sekundarschule aufgebaut. Eine beachtliche Schlange entsteht. Wer getestet, geimpft, genesen oder unter 18 Jahre alt ist, darf ohne Test aufs Schulgelände.

52 Aussteller haben ihre Stände aufgebaut. Die Palette reicht von der Arneburger Firma AMS bis zu Zorn Instruments, dem Werkzeughersteller aus Stendal. Vor allem Schüler der 8. und 9. Klassen sind dabei, manche auf eigene Faust, viele in Begleitung der Eltern.

Schnupperkurs am Drogeriestand

Tatjana Kamenski und Albina Ischmuratov erkunden die Messe zu zweit. Am Stand einer Drogeriemarkt-Kette dürfen sie schon einmal schnuppern. Mehrere Duftproben in Glasflaschen laden zum Riechen, Raten oder Erkennen des jeweiligen Geruchs ein.

Ein Cateringunternehmens aus Leipzig mit Filialen in Tangermünde und Seehausen lässt es an seinem Stand spielerisch zugehen. Mit Klettbällen können die Standbesucher auf eine Zielscheibe werfen und kleine Preise gewinnen. Aleksejs Buksovs und Artem Sikulskyi probieren ihr Glück. Eine Ausbildung in der Gastronomie wäre schon was, sagt Artem Sikulskyi, auch für seinen Begleiter.

Etwas mehr Realitätsbezug haben die Fragen beim Aufnahmetest für eine Polizeilaufbahn. Quentin Schild und seine Mutter Ina lassen sich am Stand der Polizei erklären, worauf es ankommt. „Wenn du zum Beispiel siehst, wie ein Mann in einem Park eine Frau schlägt, was würdest du tun?“, lautet eine Frage, die Andreas Tepper von der Fachhochschule der Polizei dem 15-jährigen Schüler stellt. „Nur zu sagen, ’ich rufe die Polizei’ genügt nicht“, verrät Andreas Tepper. Angehende Ordnungshüter sollten immer mehrere Lösungsideen parat haben.

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Zugang zu medizinischen Berufen

Die Johanniter haben einen der größten Stände auf dem zum Messegelände umfunktionierten Schulhof. Anatomische Modelle sind zu sehen, Rettungswagen und eine Reanimationspuppe, an der man nicht nur die richtigen Schritte der Ersten Hilfe üben kann, sondern noch vieles mehr. Einen Zugang legen zum Beispiel. Und weil Jana Ihde und Emely Wetzel fragende Blicke in Richtung der Rettungssanitäter schicken, antwortet Nele Köppe aus dem zweiten Lehrjahr: „Das ist ein Plasteröhrchen, das in die Vene eingeführt wird.“ Mit Hilfe des Zugangs können Medikamente gespritzt, Blut entnommen und Infusionen gelegt werden.

Die drei Schulfreunde Max Paetsch aus Groß Schwarzlosen, Justus Leonhardt aus Kehnert und Anton Johannes aus Uetz fanden bislang den Stand von Ost-Bau am besten. Doch wie die Besucher großer Messen sammeln sie hier und da Werbegeschenke, lassen sich etwas zeigen und erklären. Julia Schilm von der Arbeitsagentur Stendal erklärt den Jungs mögliche Ausbildungsinhalte in groben Zügen.

Abbruch wegen Unwetterwarnung

Am Ende werden die Mitarbeiter der Kreisverwaltung 450 Besucher gezählt haben – ein gutes Ergebnis, bedenkt man, dass die Messe gegen 19.30 Uhr wegen einer Unwetterwarnung bei gleichzeitig einsetzendem Regen abgebrochen werden muss.

„Wir sind sehr zufrieden“, sagt der Zweite Beigeordnete des Landrates, Thomas Lötsch. „Die Unternehmen betonen immer wieder, dass Nachwuchsgewinnung an erster Stelle steht. Was wir hier betreiben, ist angewandte Wirtschaftsförderung.“ Maria Wendt, Leiterin des Sachgebiets Wirtschaftsförderung, ist ebenfalls zufrieden. „Ich gehe davon aus, dass wir kommendes Jahr wieder eine Messe ausrichten.“

David Eckhardt von der Kreisstraßenmeisterei in Tangermünde stellt Thorben Dupke und Mutter Katja die Berufsausbildung zum Straßenwärter vor.
David Eckhardt von der Kreisstraßenmeisterei in Tangermünde stellt Thorben Dupke und Mutter Katja die Berufsausbildung zum Straßenwärter vor.
Foto: Andreas König