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A14-Bau Elbübergang bleibt das Nadelöhr

Bei Bau der A 14 sind durch den Lankreis Stendal kaum noch Hindernisse im Weg.

Von Bernd-Volker Brahms 29.08.2018, 01:01

Lüderitz l Beim Autobahnbau scheint es langsam zu flutschen, nachdem es Jahrelang hakte. Größere Sorgen bereitet die Verantwortlichen ganz offensichtlich nur noch der Übergang über die Elbe bei Wittenberge. Dort hat das Land Brandenburg große Probleme, um die Planung voran zubekommen.

„Ich hoffe, dass in Brandenburg am Ende auch der politische Sachverstand walten wird, wie dies bei uns der Fall war“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montag (27.8.2018) in Lüderitz beim ersten Spatenstich für den Autobahnbau des Abschnittes zwischen Dolle und Lüderitz. In der Koalition in Sachsen-Anhalt habe man den Ausgleich zwischen Wirtschafts- und Umweltinteressen gefunden.

Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass die Autobahn auch aufgrund der Maßnahmen im Hinblick auf den Naturschutz besonders teuer werde. Pro Kilometer müssen im Schnitt mehr als zehn Millionen Euro aufgebracht werden. Für die rund 97 Kilometer innerhalb des Landes sind 850 Millionen Euro veranschlagt.

Haseloff gab sich auch zuversichtlich, was den Bau der Querspange B 190n anlangt. Beim Spatenstich in Lüderitz setzten sich vor allem Vertreter aus der Wirtschaft dafür ein, dass diese Verbindung zwischen A 14 und A 39 entlang an Seehausen und Salzwedel auch noch gebaut wird. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte in Lüderitz davon gesprochen, dass die Kassen derzeit so voll seien, wie nie zuvor. Der Bau der A 14, der zu ganz großen Teilen vom Bund bezahlt wird, ist gesichert.

„Was die B 190n angeht, da bin ich skeptisch“, sagte Stefan Wolf, der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Altmark. Im Bundesverkehrswegeplan sei die Querspange erst für 2030 vermerkt. „Da muss schneller was passieren“, sagte Wolf.

Aber auch der Beginn der Bauarbeiten an der nun offiziell in Lüderitz freigegeben Baustelle wird sich noch etwas hinziehen. Zunächst werden die Archäologen das Kommando übernehmen. „Wie lange die arbeiten, ist immer schwer vorherzusagen. Das hängt natürlich davon ab, ob und was sie finden“, sagte A 14-Projektleiter Steffen Kauert. Er gehe davon aus, dass im kommenden Jahr begonnen werden könne. Er ist darüber hinaus auch zuversichtlich, dass 2019 auch die beiden Teilstücke Lüderitz-Uenglingen und Uenglingen-Osterburg in Angriff genommen werden könne. Dann wird auf einer Länge von knapp 55 Kilometern gleichzeitig gebaut.

Unterdessen sind die Arbeiten am Abschnitt zwischen Colbitz und Dolle im Zeitplan, wie Kauert berichtet. Autofahrer, die die B 189 entlang kommen sehen in der Nähe von Colbitz zwei großen Brückenbaustellen und große gerodete Waldflächen.

Ein Brückenbauwerk liegt wie in einer tiefen Wanne. Warum eigentlich? „Die B 189 befindet sich dort auf einem Hügel“, sagt Autobahn-Baumeister Steffen Kauert. Das Niveau der Autobahn und auch der parallel verlaufenden B 189 wird dort um sieben Meter tiefer gelegt.

Im Übrigen hat der Bundesverkehrsminister Scheuer versprochen, dass er 2022 wieder in die Altmark kommen werde, wenn das Teilstück zwischen Dolle und Lüderitz für den Verkehr freigegeben werden soll. Vor dem Versprechen legte der Minister eine kleine Denkpause ein und sagte dann: „Dazwischen liegt zwar noch eine Bundestagswahl, aber ich denke, es wird klappen.“ Er hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Dies war auch der Fall, als er sich auf der Bühne zu Ministerpräsident Haseloff umdrehte und mit Blick auf die vielen Millionen Euro vom Bund sagte: „Du bekommst gleich Gelegenheit, uns ordentlich zu danken.“

Für die kommenden vier Jahre dürfen nun die Bauarbeiter ihren Part erledigen.