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Aktionismus Wie geht fahrradfreundlich?

Der Landkreis Stendal möchte in der AG Fahrradfreundliche Kommunen dabei sein. Es gehe darum, den Radverkehr auch im Alltag zu stärken.

Von Nora Knappe 06.12.2019, 11:00

Stendal l Sachsen-Anhalt hat seit 11. November eine „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen“ (AGFK), deren Vorsitz der Wittenberger Oberbürgermeister hat. Die Gründung geht auf einen Passus im Koalitionsvertrag zurück, der die „Initiierung und Unterstützung einer Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen“ vorsieht.

Der Landkreis Stendal möchte in der AGFK gern mitmachen und stellte den Beschluss darüber vorige Woche im Ausschuss für Bau, Verkehr und digitale Infrastruktur vor. Dessen vier anwesende von sieben Mitgliedern votierten für den Beitritt, welcher jährliche Kosten von 700 Euro zur Folge hätte. Der Kreistag soll darüber am 12. Dezember beschließen.

Mit der AGFK, so ist in der Beschlussvorlage formuliert, wolle man „das Verkehrsmittel Fahrrad seiner Bedeutung entsprechend fördern und auf zukünftige Anforderungen ausrichten, den Radverkehrsanteil im Alltags- und Freizeitverkehr erhöhen, die Verkehrssicherheit für Radfahrende verbessern und den Fahrradtourismus als einen Wirtschaftsfaktor stärken“.

Einzelne Gemeinden des Landkreises seien zwar schon von sich aus in der AGFK, beispielsweise Osterburg und Stendal, doch letztlich gehe es darum, so Simone Tandeck von der Kreisverwaltung, „alle die Erfahrungen, die wir im Land Sachsen-Anhalt mit touristischem, aber auch dem Basis­radverkehr gesammelt haben, zu bündeln. Wir wollen Best-Practice-Beispiele sammeln und für die anderen sichtbar machen.“ Dabei wolle man auch den Blick darauf richten, den Fahrrad-Alltagsverkehr mit ÖPNV und Schienenpersonennahverkehr zu verknüpfen.

Nicht zuletzt wolle man mit der AG politisch mehr Gehör finden und die Kommunen durch Fortbildungen und Schulungen mit Fachwissen ausstatten. Ausschussvorsitzender Bernd Prange (CDU) ist dem Ganzen namens der Verbandsgemeinde Seehausen positiv aufgeschlossen und fasste seine Befürwortung damit zusammen, „dass dann nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht“.

Die AGFK hat ihre Geschäftsstelle in Aken und ist fester Ansprechpartner für das gesamte Bundesland. Sie soll, so heißt es, „zukünftig eine professionelle und kontinuierliche Arbeit gewährleisten“. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle gehören die Fördermittelberatung, Öffentlichkeitsarbeit, Koordinierungs- und Netzwerkarbeit sowie Veranstaltungsmanagement. Das Land Sachsen-Anhalt unterstütze die Arbeitsgemeinschaft jährlich mit 150 000 Euro.

Die Hansestadt Stendal, eines der 36 Gründungsmitglieder der AGFK, verspreche sich von der Mitgliedschaft „einen breiten Erfahrungsaustausch zu den Themen des Radverkehrs und interessante Impulse für neue Möglichkeiten aus den anderen Kommunen“, beantwortet Armin Fischbach von der Pressestelle eine entsprechende Volksstimme-Frage.

Die Verwaltung arbeite zudem aktuell „an der Erstellung eines nachhaltigen Fahrradkonzepts, um Fahrräder und E-Bikes im öffentlichen Straßenverkehr und in der künftigen Stadtplanung besser zu berücksichtigen“, denn: „Der Fahrradverkehr hat in den letzten Jahren deutschlandweit an Bedeutung gewonnen und auch wir wollen dieser Entwicklung Sorge tragen.“