1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Veranstaltung: Altmark Festspiele bei Stendal: Drei Konzerte in der Strohballen-Arena

Veranstaltung Altmark Festspiele bei Stendal: Drei Konzerte in der Strohballen-Arena

Vom 28. bis 30. Juli 2023 sind die Altmark Festspiele in Wittenmoor (Landkreis Stendal) zu Gast. In diesem Jahr ist die Strohballen-Arena noch eine Nummer größer.

Von Donald Lyko 26.07.2023, 08:00
Die Gastgeber Kristin Bauer (von links), Festspiel-Intendant Reinhard Seehafer, Elisabeth Stehwien, Carmen Seehafer vom Festspiel-Büro und Olaf Stehwien, Eigentümer des Wittenmoorer Herrenhauses nebst Park,  freuen sich auf die drei Konzerte in der 3,60 Meter hohen Strohballen-Arena, die einen Durchmesser von 38 Meter hat.
Die Gastgeber Kristin Bauer (von links), Festspiel-Intendant Reinhard Seehafer, Elisabeth Stehwien, Carmen Seehafer vom Festspiel-Büro und Olaf Stehwien, Eigentümer des Wittenmoorer Herrenhauses nebst Park, freuen sich auf die drei Konzerte in der 3,60 Meter hohen Strohballen-Arena, die einen Durchmesser von 38 Meter hat. Foto: Donald Lyko

Wittenmoor - Dass es für die Konzerte in der Strohballen-Arena von Wittenmoor im Landkreis Stendal eine Nummer zwei gibt, hat für Olaf Stehwien einen ganz einfachen Grund: „Weil die Nummer eins so erfolgreich war.“ Darum gibt es nicht nur eine Wiederholung im Landschaftspark Wittenmoor, sondern die sprichwörtliche Schippe obendrauf: Waren es 2022 zwei Konzertabende mit identischem Programm, gibt es dieses Mal vom 28. bis 30. Juli 2023 drei Veranstaltungen mit jeweils anderen Akteuren und anderer musikalischer Ausrichtung. Und das ist längst nicht alles, berichtet der Unternehmer Olaf Stehwien, Eigentümer des Guts Wittenmoor und Mitgesellschafter der Altmark Festspiele gGmbH.

Rund 100 Plätze mehr als im Premierenjahr

Die Strohballen-Arena wird vergrößert von 28 Meter Durchmesser im vorigen Jahr auf 38 Meter in diesem Jahr, die Sitzplatzzahl steigt um 100 auf jetzt 350 Plätze. Verbaut wurden 254 Strohballen, zur Verfügung gestellt von Cathleen und Hans-Jürgen Kruse aus Wittenmoor und anderen Landwirten. Der Aufbau und die Logistik vor Ort wurden vom Tangermünder Architekturbüro „formel B“ begleitet.

Es kam eine Lage Strohballen hinzu. Damit hat die Arena eine Höhe von 3,60 Metern. „Das wirkt schon ganz anders als voriges Jahr. Die Arena dürfte vom Weltall aus erkennbar sein“, sagt Olaf Stehwien und fasst alle genannten Punkte im Ziel zusammen: „Wir wollen den Ort besonders machen.“

Ganz so, wie es sich die 2014 gestarteten Altmark Festspiele auf die Fahne geschrieben haben: Kultur an besondere Orte zu bringen. Mittlerweile sind es altmarkweit rund 40 solcher Orte. In dieser Saison gibt es Veranstaltungen an 13 besonderen Orten.

Einer davon liegt auf einer Wiese des Landschaftsparks Wittenmoor in direkter Sichtachse zum Herrenhaus. Aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres haben die Gastgeber gelernt und reagiert: So wurden jeweils 450 Meter lange Strom- und Wasserleitungen vom Gutshaus zur Arena verlegt. Darum muss der Generator nicht direkt am Veranstaltungsort stehen, dessen Betrieb stört den Kunstgenuss also nicht mehr. Ebenfalls neu: Die gastronomische Versorgung wurde an ein Unternehmen übergeben, ans ArtHotel Kiebitzberg Havelberg. Damit die Konzertbesucher Imbiss und Getränke in malerischer Open-Air-Kulisse genießen können, ist das Publikum bereits eineinhalb Stunden vor Konzertbeginn willkommen, auch die Pause wird ausreichend lang sein.

Mit der Strohballen-Arena von Wittenmoor ist für Festspiel-Intendant Reinhard Seehafer im vergangenen Jahr ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen – denn die Idee habe seit 2016 „im Raum gestanden“. Schon mit ihrer zweiten Auflage sei die Arena zu einem „wichtigen Bestandteil“ im Programm der Altmark Festspiele geworden. Reinhard Seehafer spricht bereits von einem „Zugpferd“, das das touristische Angebot der Altmark erhöht – wie die Festspiele insgesamt. Was ihn und seine Mitstreiter freut: Dass man im Land und in der Tourismusbranche erkannt hat, welch ein starker Publikumsmagnet die Festspiele für die Altmark sind. Ein wichtiger Baustein dabei seien „ein treues Publikum bei guten Formaten“, sagt Reinhard Seehafer, der bei den Leitsätzen für sein Festspiel-Engagement dem brasilianischen Lyriker und Romancier Paulo Coelho folgt, dass man nicht mit seinen Meinungen die Welt verändert, sondern mit seinem Vorbild.

Eines der guten Formate ist die Strohballen-Arena – und soll es bleiben. Denn Wittenmoor sei ein besonderer Ort, an dem Kultur und Landwirtschaft auf spektakuläre Weise miteinander verbunden werden, „an dem wir interdisziplinär für die Altmark arbeiten“, sagt der Intendant und schließt Olaf Stehwien, dessen Frau Kristin Bauer und dessen Tochter Elisabeth Stehwien als Gastgeber ebenso darin ein wie Künstler, Techniker, Gastronomen, Landwirte und Helfer aus dem Ort, das Land, Toto-Lotto Sachsen-Anhalt und die anderen Sponsoren.

Im nächsten Jahr wird Zehnjähriges gefeiert

Im kommenden Jahr feiern die Altmark Festspiele ihr Zehnjähriges. Für die Strohballen-Arena wird es die dritte Auflage sein. Und für die hat Reinhard Seehafer schon ein paar Ideen. Doch erst einmal stehen vom 28. bis 30. Juli drei Konzerte mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung an. Der Vorverkauf ist schon sehr gut gelaufen. „Einige Besucher haben für alle drei Termine Karten genommen“, berichtet Carmen Seehafer vom Festival-Büro. Was beim Publikum gut ankommt, sei „die direkte Nähe zu den Künstlern“, das kleine aber feine Ambiente in der Arena. Dass die in diesem Jahr größer gebaut wird, habe auch mit der großen Kartennachfrage aus ganz Deutschland zu tun.

Das Programm in der Strohballen-Arena:

„Summertime“: Am Freitag, 28. Juli 2023, 19 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) sind der französische Startrompeter Roman Leleu und sein Streichquintett zu hören. Auf dem Programm steht jazzinspirierte Musik unter anderem von Bernstein, Gershwin, Morricone, aber auch Klassiker von Vivaldi, Bizet und Bach.

„Summernight“: Am Sonnabend, 29. Juli 2023, 19 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) sind Deutschlands erfolgreichste Flamenco-Gitarristen, Café del Mundo mit Jan Pascal und Alexander Kilian, wieder zu Gast bei den Altmark Festspielen. Deren Intendant Reinhard Seehafer freut sich auf das Duo: „An dem Abend wird die Luft brennen.“

„Summerdreams“: Am Sonntag, 30. Juli 2023, um 17 Uhr (Einlass ab 15.30 Uhr) musizieren Reinhard Seehafer und Pianistin Elisaveta Blumina gemeinsam am Flügel. Auf dem Programm stehen Solowerke von Chopin und Bach sowie Kompositionen von Grigori Fried, Yuri Povolotsky und die vierhändige Komposition von Reinhard Seehafer „8 Variationen über Casta Diva“ aus der Oper „Norma“ von Vincenzo Bellini.

Karten gibt es unter der Tickethotline der Altmark Festspiele: Telefon 03907/7763880 oder online www.altmarkfestspiele.de (Preis: 39 Euro). Kinder bis 14 Jahre haben in Begleitung von Erwachsenen freien Eintritt. Unter 18 Jahren ist ein U18-Ticket für 10 Euro erhältlich. Darüber hinaus gilt eine Ermäßigung für Schüler, Studierende, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende und freiwillig Wehrdienstleistende.

Parkplätze stehen am Herrenhaus Wittenmoor zur Verfügung und sind ausgeschildert, der Weg zur Arena wird beleuchtet.