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Neujahrsempfang am Sonnabend in Meßdorf / Uwe Lenz referiert über Vogtei / 1947 Gedichte beim Lyrik-Wettbewerb Altmärkischer Heimatbund nimmt Jubiläen ins Visier

Von Axel Junker 21.01.2013, 02:30

Meßdorf l Am Sonnabend hatte der Altmärkische Heimatbund zum Neujahrsempfang in die Meßdorfer Villa Piel geladen. Das Haus des Sozialtherapeutischen Zentrums Gut Priemern (erwies sich als großzügiger Gastgeber) hat sich unter anderem mit dem monatlichen Begegnungs-Café "Melange" einen Namen gemacht.

"Was könnte man 2013 feiern?" - mit dieser Frage begrüßte Norbert Lazay, Vorsitzender des Altmärkischen Heimatbundes, die über 50 Teilnehmer im roten Salon der Villa Piel. Lazay machte in der Folge einige Feier-Vorschläge für die nationale (1363 Schlussweihe des Magdeburger Dom) sowie regionale Ebene. Bei Letzterer verwies der Vereinsvorsitzende unter anderem darauf, dass Friedrich II. (Kurfürst von Brandenburg) vor 600 Jahren in Tangermünde geboren wurde, auf den 200. Geburtstag des Stendalers Karl Haacke (Politiker und Jurist), den 150. Geburtstag von Franz Kuchenbuch (Museologe und Historiker; auch mit Blick auf 125 Jahre Altmärkisches Museum Stendal in diesem Jahr) und den 250. Geburtstag des Sandauers Samuel Christoph Wagener (Theologe und Schriftsteller). "Wir werden im Vorstand beraten, welchen Jubiläen wir uns näher widmen werden", erklärte Lazay.

Vorstandsmitglied Uwe Lenz ging im Anschluss auf die ehemalige Vogtei Meßdorf zwischen 1420 und 1848 ein. Lenz spannte als Meßdorfer und Historiker den Bogen vom ersten Lehnsbrief (13. Juli 1420) über die Gedingeordnung (1472 aufgestellt) für die Vogtei Meßdorf mit seinen 14 Dörfern, über die in Meßdorf stattgefundenen Zusammenkünfte der altmärkischen Hansestädte (1554) und des Ständetages der Altmark (1651) bis hin ins Jahr 1848, in dem das Vogteidorf Meßdorf seine Bedeutung verlor.

Im Hinblick auf die Jubiläen 2013 hatte Uwe Lenz einen weiteren Feier-Vorschlag. Vor 100 Jahren heirateten Viktoria Luise (Tochter Kaiser Wilhelms II.) und Prinz Ernst August von Hannover in Berlin. Die Aussöhnung von Welfen und Hohenzollern war 1913 "das letzte große Fest der europäischen Dynastien", so Lenz.

In der Diskussion ging Eckhard Erxleben auf den Silberberg-Literaturpreis ein, der unter Schirmherrschaft des Altmärkischen Heimatbundes steht. Zum Einsendeschluss am 31. Dezember 2012 lagen der Jury 1947 Gedichte von 1012 Verfassern aus Deutschland sowie deutschsprachigen Lyrikern aus dem Ausland vor, erklärte Erxleben. Im Rahmen einer Festveranstaltung zum 16. Altmärkischen Heimatfest im Juni 2013 in Gardelegen werden die Sieger des Lyrik-Wettbewerbes geehrt (ausführlicher Bericht folgt).

Als Gäste des Neujahrsempfanges begrüßte der Altmärkische Heimatbund in Meßdorf unter anderem die Vizepräsidentin des Landtages von Sachsen-Anhalt Helga Paschke, Saskia Luther vom Landesheimatbund sowie Vertreter beider altmärkischer Landkreise.