73-jähriger Bewohner beachtet Sicherheitsabstand nicht / Feuer greift auf eine Doppelhaushälfte über / Zwei Feuerwehrmänner verletzt Auto und Carport brennen nieder - schuld ist ein Heizstrahler
Stendal l 29 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Stendal und Borstel mussten gestern zum Brand einer Doppelhaushälfte im Stendaler Weißdornweg ausrücken. Wie Stadtwehrleiter Michael Geffers mitteilte, waren insgesamt fünf Fahrzeuge im Einsatz, unter anderem wurde die Drehleiter eingesetzt. Alarmiert wurde die Feuerwehr um 10.15 Uhr. Gegen 13.45 Uhr war der Einsatz für die Kameraden beendet. Einsatzleiter war gestern Maik Kricheldorf.
Laut Feuerwehr kamen zwölf Atemschutzgeräteträger zum Einsatz. "Der Brand konnte auf den Herd begrenzt werden", sagte Geffers. "Eine weitere Ausbreitung auf die zweite Doppelhaushälfte konnte so verhindert werden." Als die Kameraden eintrafen, habe es aus den Fenstern im Obergeschoss des Hauses gebrannt. Beim Eindringen in das Gebäude wurden zwei Feuerwehrleute durch einen Stromschlag leicht verletzt. Sie wurden gestern ambulant im Krankenhaus behandelt.
Nachbar Frank Mohrmann, der ein paar Häuser weiter wohnt, hatte nach eigenen Angaben die Feuerwehr alarmiert. "Ich habe den Rauch von weitem gesehen und bin sofort hingegangen", berichtete er gestern der Volksstimme. "Als ich ankam, hatte das Auto schon leicht Feuer gefangen. Das Paar hielt sich im Haus auf." Der 40-Jährige zögerte nicht lange, und holte das Paar (74 und 73 Jahre) aus dem Haus. Die Frau sei unter Schock gewesen, der Mann wollte den Brand eigenhändig löschen. "Hätte er einen Feuerlöscher dagehabt, hätte ich den Brand auf jeden Fall noch löschen können." Er sei der Erste am Brandort gewesen und holte auch den Hund des Paares aus dem Haus, der später ins Tierheim Borstel gebracht wurde. Nach Angaben der Polizei blieben die Bewohner unverletzt. Das Haus sei aufgrund der Schäden, die durch das Feuer und die Löscharbeiten entstanden sind, unbewohnbar. Gestern hat sich das Ordnungsamt der Stadt um eine anderweitige Unterbringung des Ehepaares gekümmert, hieß es in einer Pressemitteilung.
Die Kriminalpolizei benennt als Brandursache einen unsachgemäßen Umgang mit einem Propanheizstrahler. Der 73-jährige Bewohner hatte ihn unter seinem Carport aufgestellt und dabei den notwendigen Sicherheitsabstand zu seinem Pkw Casalini nicht beachtet. Der Pkw fing Feuer, das auf Carport und Wohnhaus übergriff. Auto und Carport brannten vollständig ab. Die Schadenshöhe war gestern noch unklar.