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Autobahn 14 Kommunen bereiten sich auf A 14 vor

In drei bis vier Jahren soll der Autobahnverkehr auf der A 14 rollen. Die Kommunen haben bis dahin noch einiges zu tun.

Von Bernd-Volker Brahms 27.07.2017, 11:36

Stendal l „Wir sind derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Feuerwehr“, sagt Tangerhüttes Bürgermeister Andreas Brohm (parteilos). In etwa drei bis vier Jahren soll auf Tangerhütter Gebiet der Autobahnverkehr rollen. Mit dem Bau des Abschnittes Colbitz-Tangerhütte (8,51 Kilometer) soll am 16. August begonnen werden. Und auch mit dem weiteren Abschnitt Tangerhütte-Lüderitz (14,83 Kilometer) könnte schon 2018 ebenfalls angefangen werden. Seit Dezember 2016 liegt Baurecht dafür vor.

Für den Brandschutz sowie für technische Hilfeleistungen sind die Kommunen zuständig, durch deren Gebiet eine Autobahn verläuft. Und das nicht erst mit der Inbetriebnahme, sondern auch schon während der Bauphase, wie der Stadtsprecher Klaus Ortmann aus Stendal bestätigt.

Auch die Stendaler wollen noch eine neue Feuerwehr bauen, um den Aufgaben im Zusammenhang mit der A 14 gerecht werden zu können. Es werde darüber nachgedacht, für die Standorte Döbbelin und Insel einen gemeinsamen Feuerwehrstandort an der geplanten Autobahnauffahrt einzurichten, so Ortmann.

Die Kommunen verfallen derzeit allerdings noch nicht in besondere Hektik, was die Vorbereitungen angeht, wenngleich Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) das ehrgeizige Ziel verfolgt, die gesamte Autobahn 14 bis zur Landesgrenze bei Wittenberge bis 2022 fertig zu haben.

Bei der Stendaler Feuerwehr werde allerdings schon jetzt darauf geachtet, dass der spezifische Bedarf bei Fahrzeugen und Ausrüstung berücksichtigt wird, sagt Ortmann. In der Regel müsse das Material 20 Jahre halten.

Mit dem baulichen Heranrücken der Autobahn würden auch die Ausbildungsinhalte angepasst werden, sagt Ortmann. So gebe es derzeit kaum Einsätze bei Lkw-Unfällen oder Massenkarambolagen. „Diese Anforderungen, auch die psychischen werden weiter wachsen“, sagt er, der selbst in der Feuerwehr mitwirkt.

Eine Berufsfeuerwehr sei für Stendal aber derzeit nicht in Planung, sagt der Sprecher. „Solange genügend ehrenamtlicher Nachwuchs bereit ist, den Dienst in der freiwilligen Feuerwehr zu leisten, ist das kein Thema.“ Wie die Feuerwehr so muss der Rettungsdienst sich im Zuge der A 14 neu aufstellen. Die Koordination dazu läuft beim Landkreis.

Sind die Kommunen auch auf die Ansiedlung von neuen Betrieben eingestellt? Dies war immer ein starkes Argument, um die Pläne für den Bau der A 14 voranzutreiben.

In Stendal setzt man auf ein Gewerbegebiet, das sich im Umfeld des Flugplatzes Borstel befindet. „Es werden die Grundvoraussetzungen geschaffen, um bei Anfragen schnell reagieren zu können“, sagt Ortmann. Man arbeite derzeit am Bebauungsplan. Die Erschließung des Gebietes sei derzeit ausreichend. Man müsse aber so aufgestellt sein, dass ohne längere planerische Vorlaufzeit Gewerbe angesiedelt werden könne.

Brohm ist skeptisch, ob sich durch die A14 wirklich mehr Gewerbe ansiedeln wird. „Es ist wichtiger, die digitale Autobahn in die Altmark zu bringen.“ Der Breitbandausbau müsse voranschreiten.