Die Milchwerke "Mittelelbe" bilden ihren eigenen Nachwuchs erfolgreich aus Azubis "verpulvern" Cappuccino, Kakao oder Tee-Extrakte
Stendal. Milchwerke "Mittelelbe". Es ist 10 Uhr. Im Konferenzzimmer sitzen elf Jungen und zwei Mädchen. Soeben hat ihr erster Ausbildungstag begonnen. Sie sind auf dem Sprung in eine neue Etappe ihres Lebens. Ruhig und schweigsam sitzen sie auf ihren Plätzen, warten verhalten auf das, was nun vor ihnen liegt.
"Ich freue mich riesig, dass ihr alle gekommmen seid. Wir bieten in diesem Jahr fünf Ausbildungsberufe an. Je nach Bereich liegen nun zwei bis drei Lehrjahre in unserem Betrieb vor euch", begrüßt Personalleiterin Silvia Schenk ihren Nachwuchs. Zukünftige Industriekauffrauen sitzen nun an einem Tisch mit zukünftigen Maschinen- und Anlagenführern, Industriemechanikern, einem Kaufmann im Groß- und Außenhandel und einem Azubi aus dem Bereich Lagerlogistik. Sie alle sollen in dieser Runde die Möglichkeit haben, sich kennenzulernen. Denn nun heißt es, in einem Unternehmen mit über 323 Mitarbeitern den Überblick zu behalten.
"Uns gibt es seit 1949. Wir stellen Spezialprodukte für die Lebensmittelindustrie her und vertreiben diese nicht nur im Inland, sondern beliefern über 40 Länder auf der ganzen Erde. Burundi, Syrien und Japan aber auch viele europäische Länder gehören zu unseren Absatzmärkten", erklärt Janett Leschien, Verantwortliche für die Aus- und Weiterbildung.
Bei dem Wort Milchwerke denken die meisten sofort an Tetrapacks und Co., doch die "Flüssiglinie" des Unternehmens ist nur ein kleiner Bestandteil. Zwar wird noch die Milch von Bauern und Molkereien abgeholt, doch diese wird dann in den 14 Sprühtürmen, die in der Heerener Straße ihr zu Hause haben, getrocknet. Am Ende entstehen allerlei leckere Pulvereien für Cappuccino, Kaffeeweißer, Kakao oder Babynahrung.
Die Jugendlichen sitzen nicht nur an einer schmackhaften Quelle, sondern haben auch noch die Aussicht auf eine erfolgreiche Zukunft. "Wir wählen die Ausbildungsberufe gezielt aus. In den letzten Jahren haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und fast alle Azubis übernehmen können. Wir hoffen, dass unsere ¿Neuen‘ ihre Lehre erfolgreich abschließen werden", erzählt Silvia Schenk stolz. Weil die Nachwuchsförderung so gut laufe, habe man sich schon für den nächsten Ausbildungszyklus Gedanken gemacht: Milchtechnologen und Elektroniker für Betriebstechnik und IT-System könnten sich jetzt schonmal vorbereiten.