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Johanniter-Krankenhaus Doch keine Endlos-Baustelle: Krankenhaus-Neubau in Stendal ist endlich fertig

Fast fünf Jahre vergingen von der Grundsteinlegung bis zur Inbetriebnahme. Doch nun ist der Klinik-Neubau der Johanniter in Stendal so gut wie fertig. Der Termin für den Einzug der Frauen- und Kinderklinik steht.

Von Antonius Wollmann Aktualisiert: 02.12.2021, 11:17
Bauleiter Stephan Holländer (links) und Krankenhausdirektor Michael Schmidt zeigen den neuen Operationssaal der Stendaler Frauen-und Kinderstation. Falls bei Geburten Komplikationen auftreten, wartet hier Hilfe für Frau und Kind.
Bauleiter Stephan Holländer (links) und Krankenhausdirektor Michael Schmidt zeigen den neuen Operationssaal der Stendaler Frauen-und Kinderstation. Falls bei Geburten Komplikationen auftreten, wartet hier Hilfe für Frau und Kind. Foto: Antonius Wollmann

Stendal - Der Neubau des Johanniter-Krankenhauses wird noch in diesem Jahr zumindest teilweise in Betrieb gehen. Das Bauaufsichtsamt habe am Anfang dieser Woche endlich die Erlaubnis erteilt, erzählt Klinikdirektor Michael Schmidt am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Zunächst wird am 15. Dezember die Frauen- und Kinderklinik in den zweiten Stock des neuen Gebäudes einziehen. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, so der Klinikdirektor.

Die Chefärzte für Frauenheilkunde, Dr. Andreas Neumann, und für Kinderheilkunde, Dr. Volker Degenhardt, würden bereits Patienten und niedergelassene Ärzte über den anstehenden Wechsel informieren. Wer sich am 15. Dezember noch am alten Standort befindet, wird voraussichtlich von der Johanniter-Unfallhilfe an den neuen Standort gebracht.

Kosten für den Klinik-Neubau steigen immens

Die Klinikleitung geht davon aus, dass etwa 16 Patienten an dem Tag zu versorgen sind. Für alle Fälle sei noch ein Team in der Bahnhofstraße im Einsatz, beschreibt Schmidt das Vorgehen beim Umzug. Medizintechnische Geräte, die noch den modernen Anforderungen entsprechen, werden von einer Spezialfirma an die Wendstraße gebracht. Der Krankenhauschef spricht von einer „logistischen Herausforderung, die wir stemmen müssen.“ Die übrigen Etagen des Neubaus sollen im Laufe der ersten drei Monate des neuen Jahres bezogen werden.

Während in der dritten Etage die Kardiologie und Gefäßmedizin beheimatet sein wird, ziehen in die vierte die Geriatrie, die Unfallchirurgie und die Orthopädie. Im ersten Stock finden die neue Intensivstation und die Überwachungsstation, das Bindeglied zwischen Intensiv- und Normalstation, ihre Plätze.

„Mit dem Umzug von der Bahnhofstraße haben wir das Ziel, alle Abteilungen an einem Standort zu konzentrieren, endlich erreicht“, sagt Schmidt. Ihm und Bauleiter Stephan Holländer ist die Erleichterung über diese Nachricht deutlich anzumerken. Fast schon gelöst wirken die beiden Hauptverantwortlichen.

Mehrere Abteilungen ziehen in den Klinik-Neubau

Zahlreiche Pannen hatten die Bauphase überschattet. Nachdem 2017 der Grundstein gelegt worden war, verzögerte sich die Eröffnung immer wieder. Ursprünglich sollte das Objekt bereits im Mai 2020 eingeweiht werden, bevor unter anderem ein mehrmonatiger Baustopp im Jahr 2019 dazwischen gekommen war. Das damals zuständige Planungsbüro aus Hannover hatte einseitig gekündigt. Lieferschwierigkeiten und eine juristische Auseinandersetzung mit einem Stendaler Bauunternehmen taten ihr Übriges.

Die Verzögerungen wiederum haben Einfluss auf die Kosten. Die vor Baubeginn kalkulierten 35 Millionen Euro werden nicht zu halten sein, sagt Michael Schmidt. Eine genaue Summe will er nicht nennen, deutet aber an, dass die Marke von 40 Millionen Euro überschritten ist. Für die Mehrkosten müssen allein die Johanniter aufkommen. Das bisher geflossene Fördergeld wird nicht noch einmal anteilmäßig erhöht werden, sagt der Krankenhauschef.

Gestern wurden die Flure  noch gereinigt. Auf der Kinderstation sind außerdem die Wände bunt gestaltet worden.
Gestern wurden die Flure noch gereinigt. Auf der Kinderstation sind außerdem die Wände bunt gestaltet worden.
Foto: Antonius Wollmann
Der Neubau (links) befindet sich in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Haupthaus. Die beiden Gebäude sind verbunden.
Der Neubau (links) befindet sich in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Haupthaus. Die beiden Gebäude sind verbunden.
Archivfoto: G. Draschowski