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Großes Interesse bei Oldtimer-Treff in Bismark / Knapp 50 Ausstellungsstücke "Blech-Liesel" war ältestes Modell

Von Axel Junker 01.06.2010, 07:18

Knapp 50 historische Fahrzeuge konnten am Wochenende beim ersten Oldtimer-Treff in Bismark bewundert werden. Ältestes Stück war ein Ford Tin Lizzy, Baujahr 1917.

Bismark. Eine gelungene Premiere feierte am Wochenende der Oldtimer-Treff, den die Historikgruppe der Bismarker Feuerwehr aus der Taufe hob. Auf die Frage, ob es im nächsten Jahr eine Zweitauflage gibt, meinte der Chef der Bismarker "Historiker", Uwe Hallensleben, etwas verschmitzt: "Frag mal in zehn Jahren noch einmal nach". So lange müssen die Fahrzeugliebhaber wahrscheinlich nicht warten. Jetzt benötigen die Mitglieder der Historikgruppe nach dem anstrengenden Wochenende und den monatelangen Vorbereitungen erst einmal eine Auszeit.

Am Wochenende waren Fahrzeuge, Motorräder und Landtechnik auf dem Gelände des Fördervereins der Feuerwehr ausgestellt, mit denen zum Teil die Großeltern und Urgroßeltern auf altmärkischen Straßen unterwegs waren. "Wir haben nur noch zwei Stellplätze frei", erklärte am Sonnabend Uwe Hallensleben, der sich darüber freute, dass alle, die zugesagt hatten, auch gekommen waren. Hallensleben war begeistert von dem großen Zuspruch, der vor allem am Sonnabend zu verzeichnen war. Da der Sonntag verregnet war, wurde die Zeit zum Aufräumen und zum Bilanz ziehen genutzt.

An der Einfahrt standen die ersten Oldtimer aus der Landwirtschaft und am Weg zum Innenhof begegnete einem ein "Oldie", der sogar noch im Einsatz ist – die Drehleiter der Bismarker Feuerwehr. Auf dem Hof gab es alte Löschtechnik der Bismarker Historikgruppe sowie der Interessengemeinschaft DDR-Löschtechnik aus Salzwedel zu sehen. Die "Schmuckstücke" wurden auf dem Innenhof präsentiert. Ob Ford, BMW, IFA, Trabant, Wolga oder Wartburg, alle waren auf Hochglanz poliert. Als ältestes Fahrzeug der Ausstellung erwies sich der Ford Tin Lizzy (übersetzt: Blech-Liesel), Baujahr 1917, von Siegfried Bölter aus Bismark. Auch der IFA F9 Cabrio Limousine EMW 309-3 von 1955 war eine Wucht, genau wie ein Wartburg 311, der aussah, als ob er gerade aus dem Werk gekommen ist.

Neben den vierrädrigen Fahrzeugen konnten auch Motorräder besichtigt werden. Vom Moped S 51 bis bin zum Duo mit drei Rädern. Auch einige Arbeitsmaschinen, weit über 100 Jahre alt, konnten in Aktion erlebt werden. Während sich die Besucher an den Fahrzeugen die Augen weideten, kümmerten sich die Kameraden der Feuerwehr um die Versorgung. Neben einem Schwein am Spieß gab es Gegrilltes sowie Selbstgebackenes.

Ein weiterer Höhepunkt war der Tanzabend mit der Gardelegener Jolana-Combo, die bis 2 Uhr für Partystimmung sorgte. "Wir sind sehr zufrieden mit unserer ersten Ausstellung", zog Fördervereinsvorsitzender Wilfried Knacke am Sonntag ein erstes Fazit. "Mal sehen, wann wir zum nächsten Oldtimertreffen nach Bismark laden. Die zahlreichen Besucher machen uns jedenfalls Mut, doch es ist eine enorme Kraftanstrengung, solch ein Fest über zwei Tage zu schultern."