Chris und Frank hängen in Stendal "den Mond in die Bäume"

Stendal l Die große Rückblende von Chris Doerk und Frank Schöbel im Theater der Altmark begann am Sonnabend "Hautnah", gesungen von ihm, begleitet von seiner Dreimannband mit zwei Gitarren und Piano.

Was folgte, war die Erfolgsgeschichte des beliebten Schlagerpaares aus der DDR vom ersten Zusammentreffen über die große Liebe, das Glück der Zweisamkeit und letztlich der Scheidung bis bin zur Wiederbesinnung - zumindest auf musikalischer Ebene. Warum auch nicht! Andere Paare haben das ja ebenso vor- beziehungsweise nachgemacht.

Chris Doerk trat auf die Bühne mit ihrem 1962 von Heinz Quermann angesagten "Sommerhit" des künstlerischen Nachwuchses: "Summertime" von George Gershwin.

Was zwischen den einzelnen Songs und Duetten weiter geschah, vollzog sich in mitunter ein wenig zu langatmigen Rückerinnerungen: Ostsee, Musikhochschule Dresden, Liebeserklärungen in Briefen, gemeinsame Filmdrehs und Glücksempfindungen, wie sie eben bei jungen Leuten beliebt waren und sind: "Immer dabei und niemals vorbei" oder "Heißer Sommer, wie wunderbar".

Und was macht man als verliebtes Paar? "Man hängt den Mond in die Bäume!" und singt "Schön ist es, dir in die Augen zu seh\'n". Spielereien mit "Männern, die noch keine sind" und Liebesbekenntnisse "Wie ein Stern in einer Sommernacht" durften nicht fehlen.

Beide Künstler, die inzwischen stramm auf die 70 zugehen beziehungsweise es bereits sind, haben musikalisch nichts von ihrem Charme verloren und beiden wurde nach jeder Musiknummer reichlich und rhythmischer Beifall gespendet.

Als die Scheidungsnachricht der beiden damals durch Presse und Funk ging, schrieb eine Klasse aus einer Erweiterten Oberschule: "Sch..., dass ihr auseinander seid. Ihr müsst Euch aber wieder zusammen tun, sonst schreiben wir an Erich Honecker."

Auch der hat es nicht vermocht, die beiden wieder zusammenzubringen, aber die Beliebtheit ihrer alten und neuen Schlager brachte es zustande: Beide stehen wieder lächelnd, einander frozzelnd, mit echtem Charme singend auf der Bühne und hatten auch in Stendal die Fans auf ihrer Seite.

(Über ein Zusammentreffen mit Volksstimme-Lesern lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben.)