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Corona-Krise DRK bietet Bringedienst an

„Lebensmittelhelfer“ übernehmen die Versorgung von Corona-Risikogruppen. Träger ist der DRK-Kreisverband Östliche Altmark.

Von Siegfried Denzel 07.05.2020, 13:19

Stendal l Die Idee hinter dem Projekt „Lebensmittelhelfer“ ist ganz einfach: Wer in Corona-Zeiten nicht selbst einkaufen kann und auch keine hilfsbereiten Verwandten oder Nachbarn hat, kann sich ab sofort an den DRK-Kreisverband wenden. Zweimal pro Woche – montags und donnerstags – können die Betroffenen jeweils bis 10 Uhr ihre Bestellungen beim Roten Kreuz aufgeben. Nachmittags dann liefern die ehrenamtlichen Helfer die Besorgungen aus.

Ausgelegt ist das Projekt in der Startphase für rund 300 Betroffene, sagt DRK-Sprecherin Franziska Schütz. 30 Freiwillige hat der Kreisverband bislang als Lebensmittelhelfer gewinnen können, so dass das Hilfsangebot nun für zunächst ein halbes Jahr gesichert sei. „Danach schauen wir weiter“, kündigt Schütz an.

Egal, ob es sich um Menschen in Quarantäne handelt oder um Pflegebedürftige, um chronisch Kranke oder Behinderte: Sie alle können sich an die Hilfsorganisation wenden und den Bringdienst in Anspruch nehmen. Die Lieferung sei grundsätzlich kostenfrei, versichert die Sprecherin. Abgerechnet werde bei der ausschließlich per EC-Karte möglichen Bezahlung an der Haus- oder Wohnungstür lediglich der Warenwert - zuzüglich eines einprozentigen Aufschlags für die mobile Bezahlung.

Die Logistikkosten des Projekts trage der DRK-Kreisverband, erklärt Franziska Schütz gegenüber der Volksstimme. Das Gleiche gelte für die „Zugaben“, die mit der Inanspruchnahme der Lebensmittelhelfer verbunden sind: So gebe es für die Klienten jeweils mittwochs ein Stück Kuchen und sonnabends eine warme Mahlzeit.

Allerdings wird dem DRK bei seiner Hilfe geholfen – und zwar nicht nur durch die ehrenamtlichen Aktiven: Die bundesweit tätige „Aktion Mensch“ bezuschusse die Stendaler Initiative mit 1500 Euro, betont die Sprecherin.

Auch die Idee selbst stammt von der „Aktion Mensch“: Diese habe das Projekt ausgeschrieben und dem Roten Kreuz den Zuschlag erteilt für die dünn besiedelte östliche Altmark mit ihren oft langen Fahrwegen zum nächsten Laden.

Ähnliche Initiativen wie im Landkreis Stendal sind mit Unterstützung von „Aktion Mensch“ unter anderem in Schwäbisch Gmünd und Heidelberg, Flensburg oder Papenburg gestartet; insgesamt hat „Aktion Mensch“ rund 40 Millionen Euro für Corona-Soforthilfe bereitgestellt.

Unterdessen bietet der Kreisverband auch eine mobile Essensausgabe an: Der Auftakt dafür war am Montag, 4. Mai, an der Stendaler Tafel an der Adolph-Menzel-Straße. Helfer der Logistik- und Verpflegungsgruppe des DRK kochten warme Mahlzeiten für Bedürftige; jene konnten das Essen anschließend eingeschweißt in Transportboxen mitnehmen.