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Coronavirus Impfstart im Krankenhaus in Stendal

Ärzte und Pflegepersonal im Johanniter-Krankenhaus in Stendal werden immunisiert. Die Allgemeinheit muss noch etwas warten.

Von Regina Urbat 05.01.2021, 02:00

Stendal l Es ist ihnen bewusst, dass Teile der Bevölkerung bereits mit den Hufen scharren, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Wir selbst sind bestens vorbereitet“, heißt es von Sebastian Stoll und Friedhelm Cario, die für die Organisation des Impfzentrums für den Landkreis Stendal verantwortlich sind.

Wann genau der Impfstart in der umfunktionierten, ehemaligen Kindertagesstätte an der Osterburger Straße in Stendal erfolgt, sei entscheidend davon abhängig, wann die Kassenärztliche Vereinigung ihre Hotline 116 117 für die Terminvergabe frei schaltet. Ältere Impfwillige sollen „auf jeden Fall noch im Januar ihre erste Spritze bekommen“, versichert Sabrina Lamcha, Pressesprecherin der Kreisverwaltung, gegenüber der Volksstimme.

Den Verantwortlichen im Impfzentrum sei in erster Linie daran gelegen, dass ein reibungsloser Ablauf der Immunisierung garantiert ist, von der Terminabsprache, über die Aufklärung und Beratung bis hin zum Piks. So wie es bislang bei den Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen vonstatten gegangen ist. „Es wird wert auf äußerste Sorgfalt gelegt“, ergänzt Sabrina Lamcha.

Nach einer Pause über den Jahreswechsel ist das Mobile Impfteam gestern im Senioren-Wohnpark in Schollene und im Altenpflegeheim „Berliner Hof“ in Stendal in Aktion gewesen. Bis zum Wochenende soll in den Pflegeheimen mit der Immunisierung begonnen werden, die frei von aktuellen Coronafällen sind. So zum Beispiel Heime in Tangerhütte, Tangermünde und Havelberg.

In den anderen 19 von insgesamt 26 Pflegeeinrichtungen im Landkreis laufen die Prüfungen, ob coronafreie Bereiche eingerichtet werden könnten, um wenigstens dort schon mit den Impfungen zu beginnen. Abstimmungen sind ebenfalls mit ambulanten Pflegediensten aufgenommen worden, um die Betreuten an zentralen Orten zu impfen. Damit nicht jede infrage kommende Pflegeperson in das Impfzentrum nach Stendal gefahren beziehungsweise vom Mobilen Impfteam aufgesucht werden muss. „Die Dienste haben große Bereitschaft signalisiert; sie warten förmlich auf einen Start“, sagt Sabrina Lamcha.

Ausreichend Impfstoff, sagt sie weiter, sei vorhanden. Die nächsten Lieferungen werden am Freitag, 8. Januar, und dann fortlaufend jeden Dienstag erwartet. Das habe das Gesundheitsministerium den Stendalern offiziell zugesagt.

Von der letzten Lieferung am 30. Dezember sind von den 1170 Impfdosen zahlreiche an die Krankenhäuser verteilt worden. So konnte gestern in Stendal und in Seehausen mit der so wichtigen Immunisierung des Ärzte- und Pflegepersonals begonnen werden. Vorrang hatten in beiden Kliniken die Mitarbeiter der Risikobereiche wie Infektionsstationen, Notfallambulanz, Intensivstation und Rettungsdienst.

Im Johanniter-Krankenhaus in Stendal stehen 90 Impfdosen zur Verfügung. Unter Leitung des Ärztlichen Direktors Prof. Jörg Fahlke wurde ein Impf-Team gebildet. Mit dabei sind die Ärzte Martin Mohren, Sebastian Klemstein und Friedrich Gilbrich. Das Team traf am ersten Impftag, der heute fortgesetzt werden soll, auf eine rege Bereitschaft. Zu den ersten Geimpften zählten Anne Gromeyer, die in der Notfallambulanz arbeitet, und Marco Weber, der auf einer Corona-Infektionsstation eingesetzt ist. Laut der Klinik-Sprecherin Claudia Klubsch haben beide übereinstimmend gesagt: „Wir sind erleichtert, dass der Impfstoff endlich da ist.“

Die weitere Impfstrategie des Johanniter-Krankenhauses steht. Laut Jörg Fahlke soll entsprechender Bereitstellung des Impfstoffes durch das Land die Impfung des medizinischen und pflegerischen Personals aller anderen Abteilungen nach persönlichem und arbeitsplatzbedingtem Risiko erfolgen. Dafür werden Impflisten aufgestellt.

Generell werde jedem Klinik-Mitarbeiter die Corona-Impfung empfohlen, so Dr. Thomas Krössin, Geschäftsführer der Johanniter GmbH, Bereich Akutkrankenhäuser. „Unsere Mitarbeiter leisten in der Pandemie Großartiges. Dafür gebührt ihnen Dank und größte Wertschätzung“, so Krössin weiter. Durch eine Impfung würden sie sich und ihre Umgebung, wie Patienten, Kollegen, ältere oder kranke Familienmitglieder, schützen.

Zur Information über die Corona-Schutzimpfung hat das Bundesgesundheitsministerium einheitliche Aufklärungs- und Einwilligungsunterlagen bereitgestellt. Die Materialien kommen zwar derzeit nur im Impfzentrum und bei Impfungen in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern zum Einsatz, können jedoch im Internet von der Landkreisseite heruntergeladen werden. Im Aufklärungsbogen wird unter anderem erläutert, um welchen Impfstoff es sich handelt, welche Impfreaktionen oder -komplikationen auftreten können und wie sich geimpfte Personen nach der Injektion verhalten sollen.