Ergebnisse eines Gutachtens im Auftrag beider Landkreise gestern intern vorgestellt Die Altmark soll eine gemeinsame Rettungsleitstelle bekommen - in Stendal
Zukünftig sollen Einsätze für Feuerwehren und Rettungsdienste altmarkweit von einer gemeinsamen Einsatzleitstelle in Stendal aus koordiniert werden. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das von beiden Landkreisen in Auftrag gegeben wurde.
Altmark l "Äußere Zwänge drängen die beiden Landkreise in der Altmark zum Handeln." Damit beginnt eine gemeinsame Presseerklärung der beiden altmärkischen Landräte Jörg Hellmuth (Stendal) und Michael Ziche (Salzwedel). Das Ergebnis des Handels soll eine gemeinsame Einsatzleitstelle für beide altmärkischen Landkreise in Stendal sein. Diesen Vorschlag wollen Jörg Hellmuth und Michael Ziche den Kreistagen in Stendal und Salzwedel unterbreiten.
"Schutz der altmärkischen Bevölkerung bestmöglich gesichert"
Diese Empfehlung geht auch aus einem Gutachten hervor, das im Herbst 2010 in Auftrag gegeben wurde. Über die Ergebnisse des Gutachtens wurden gestern während einer nichtöffentlichen Sitzung in Arendsee die Vorsitzenden der in beiden Kreistagen vertretenen Fraktionen sowie die Mitglieder der jeweiligen Ordnungsausschüsse informiert.
Ursprünglich sei zwischen Landkreisen und Krankenkassen vereinbart worden, dass sich Letztere jeweils zur Hälfte an den Betriebskosten einer Leitstelle sowie an den Kosten, die im Bereich des Rettungsdienstes entstehen, beteiligen. "Aus Gründen, die für uns nur teilweise nachvollziehbar sind, empfehlen die Krankenkassen, dass in ganz Sachsen-Anhalt vier Leitstellen ausreichend sind", heißt es in der Erklärung weiter. Auf dieser Basis berechnen die Krankenkassen das Budget für den Rettungsdienst. Konkret heißt das, dass pro Einsatz eines Rettungsfahrzeuges nur 14,22 Euro gezahlt werden. Das Ergebnis: In allen Landkreisen entsteht dadurch ein Defizit von etwa 200000 Euro.
Der nächste "äußere Zwang": die von Bund und Ländern beschlossene deutschlandweite Einführung des Digitalfunks. Diese findet nicht nur ohne finanzielle Beteiligung der Krankenkassen, sondern in Sachsen-Anhalt auch ohne Unterstützung aus der Landeskasse statt. "Dieser Umstand macht pro Landkreis Kosten in Höhe von 650000 Euro aus", wurde in den Verwaltungen errechnet.
Im Gutachten werde eine integrierte Leitstelle vorgeschlagen, die für den Altmarkkreis und den Landkreis Stendal "erhebliche qualitative und wirtschaftliche Vorteile bringen würde". Die Investitionskosten für eine digitale Leitstelle würden sich halbieren, ebenso würden sich die Kosten für Personal, Betrieb und Unterhalt für jeden Landkreis um 330000 Euro reduzieren.
Im Gutachten werden die Räumlichkeiten der Einsatzleitstelle an der Stendaler Wendstraße als ausreichend bemessen erachtet. Außerdem können sie auch im erforderlichen Maß ausgebaut werden.
Dem gegenüber wird die Einsatzleitstelle in Klötze als nicht ausbaufähig eingeschätzt. Ein Umzug in eine andere Immobilie des Altmarkkreises wäre zu teuer und ein Neubau wirtschaftlich nicht vertretbar.
Damit auch der Katastrophenschutz im Altmarkkreis Salzwedel abgesichert werden kann, wird im Gutachten für einen abgesetzten Arbeitsplatz der integrierten Leitstelle in der Salzwedeler Kreisverwaltung plädiert. Von dort aus könne im Katastrophenfall auf den Datenbestand der Leitstelle zugegriffen und erforderliche Maßnahmen für den Altmarkkreis Salzwedel eingeleitet werden.
"Wir sehen in einer gemeinsamen Leitstelle Altmark eine sinnvolle Erweiterung der interkommunalen Zusammenarbeit der beiden Landkreise und sind uns sicher, dass zukunftsorientiert mit dieser Leitstelle der Schutz unserer altmärkischen Bevölkerung bestmöglich gesichert ist", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der beiden Landräte.