Grünflächenamt hat die tödliche Beschädigung von fünf Gleditschien am Robinienweg angezeigt "Die Bäume werden jämmerlich eingehen"
Für das Grünflächenamt ist es vorsätzliche Zerstörung: Am Robinienweg im Galgenberg-Viertel sind fünf gut gewachsene Gleditschien teilweise entrindet worden. Die unweigerliche Folge: Sie gehen ein.
Stendal l Noch entfalten die fünf dekorativen Laubbäume mit ihrem zart gefiederten Blattwerk und den dunklen rotbraunen Schoten ihren frühlingshaften Zauber. Doch ihre Tage sind gezählt. Davon ist Frank Hoedt vom städtischen Grünflächenamt überzeugt. "Sie werden jämmerlich eingehen", sagte er gestern bei einem Besichtigungstermin vor Ort im Robinienweg. Die Baumrinde ist bei allen fünf ringsum in einem mindestens 20 Zentimeter breiten Streifen bis aufs Holz abgetrennt. "Das hat zur Folge, dass der Baum kein Wasser und keine Nährstoffe mehr ziehen kann", erklärt er. Einer Kugelrobinie, nur wenige Schritte von den Gleditschien entfernt, ist im vergangenen Jahr das Gleiche widerfahren. Abgestorben bietet sie inzwischen einen traurigen Anblick.
Für Frank Hoedt, der Tierverbiss völlig ausschließt, steht fest: Hier hat jemand vorsätzlich mit einem scharfen Werkzeug Bäume beschädigt, um sie zu vernichten. Aus seiner Sicht ist das alles andere als ein Kavaliersdelikt, bei dem man ein Auge zukneifen könne, sondern "der Gipfel der Zerstörungswut". Das habe noch eine andere Qualität, als es Beschädigungen von Bänken oder Spielgeräten darstellen. Hier seien Bäume, die vor zehn bis zwölf Jahren gepflanzt wurden, sich gut entwickelt und inzwischen einen Stammdurchmesser von 15 bis 20 Zentimeter haben, vernichtet worden.
Passiert sein muss es am vergangenen Wochenende, also vom 4. bis 6. Mai, schätzt Ines Duhm vom Tiefbauamt ein. Der oder die Täter hätten das freigelegte Holz offenbar mit Erde eingerieben, so dass die Stellen nicht so frisch aussehen. Die Stadt habe bei der Polizei Anzeige erstattet.
Die beschädigten Bäume müssen nun gefällt und die Stumpen herausgefräst werden. Anstelle der Gleditschien, einer aus Nordamerika stammenden, inzwischen auch in Mitteleuropa verbreiteten, sehr robusten Baumart, auch Lederhülsenbaum genannt, sollen Kugelrobinien gepflanzt werden. Frank Hoedt rechnet mit Kosten in Höhe von 2200 Euro - Geld, das an anderer Stelle fehlen wird.