Segelfliegen Die WM kann kommen
Im Juli kommt die Welt nach Stendal - die Welt der Segelflieger, die ihre Besten kürt. Der Aero-Club Stendal als Ausrichter ist gewappnet.
Stendal l Wenn man den Organisatoren der 36. Segelflug-WM so zuhört, könnte man meinen, sie machten das öfter. Als ob es liebgewonnene Routine wäre, ein sportlich bedeutsames Ereignis mit fast 100 Teilnehmern aus 30 Ländern und einem Vielfachen an Gästen zu organisieren, das sich zudem mit allem Drum und Dran über vier Wochen erstreckt. Vielleicht gehört diese planvolle Besonnenheit ja aber zum Wesen der Flugsportler allgemein.
Jedenfalls machte es auf der Jahreshauptversammlung des Aero-Clubs Stendal am Sonnabend ganz den Eindruck, als sei an wirklich alles gedacht – damit im Sommer, vom 12. Juli an, wenn die Trainings auf dem Flugplatz Stendal-Borstel beginnen, über die Wettbewerbe bis schließlich zur Siegerehrung am 1. August alles reibungslos läuft. Sogar lückenloses W-Lan sei jetzt auf dem Gelände verfügbar, versicherte der Flugplatz-Chef Matthias Jahn.
Dass es eine große Ehre sei, Ausrichter der Weltmeisterschaft im Segelflug zu sein, äußerte Sieghard Geyhler als Vereinsvorsitzender an diesem Vormittag gleich mehrfach. Das Organisationsteam jedenfalls ist längst am Arbeiten, allen voran Geyhler als Gesamtkoordinator, der in aller Gemütsruhe deutlich machte, dass „es eine ganze Menge Arbeit ist, und jeden Tag wird etwas dazukommen“.
Ihm zur Seite stehen Wettbewerbsleiter Henning Schulte und der Sportliche Leiter Christoph Barniske, weiterhin die Verantwortlichen für Sponsoring und Marketing, Finanzen, Versorgung, Flugleitung, Besucherlogistik und, mit am wichtigsten: drei Meteorologen, zwei davon vom Deutschen Wetterdienst – denn nur aufgrund verlässlicher Wetterbeobachtung können die Segelflieger überhaupt an den Start gehen.
Die Piloten treten in drei Wettbewerbsklassen an, müssen Tagesaufgaben erfüllen und dabei Punkte sammeln. Das Fluggebiet erstreckt sich von der Ostsee bis zum Erzgebirge, von Hannover bis Poznan. „Der Weg für diese WM ist hervorragend geebnet“, befand Schulte und rief die Vereinsmitglieder auf: „Seid engagiert dabei!“
Wie Christoph Barniske betonte, werde vor allem eines anders als sonst sein: „Wir werden alle Englisch sprechen, gerade im Funk.“ Auch die WM-Homepage www.wgc2020.org ist auf Englisch. Wenngleich der Verein den Großteil der Organisation selbst bewältige, werden für alle möglichen Bereiche freiwillige Helfer jeden Alters gesucht. Die können sich direkt auf der Homepage registrieren.
Auf jeden Fall freue man sich auf viele Zuschauer, die gern mit den Piloten ins Gespräch kommen und so den Sport Segelfliegen kennenlernen können. Nicht zuletzt verstehe sich die WM auch als Volksfest – so wie vor 100 Jahren der erste deutsche Segelflugwettbewerb, der in der Rhön stattfand. Historische Fotos dazu findet man auf der WM-Homepage.