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Dioramen Stendal in Klein kommt groß raus

Stendal als Spielzeuglandschaft. Eine Dioramen-Ausstellung soll zur 1000-Jahr-Feier der Stadt präsentiert werden.

Von Thomas Pusch 21.02.2017, 00:01

Stendal l Es war mehr oder weniger ein Zufall. Mitglieder des Husarenvereins um den Vorsitzenden Peter Krupp waren im Altmärkischen Museum auf der Suche nach historischen Aufnahmen Stendals, die die Husaren zeigen, die Pferdebahn oder Denkmäler. Schließlich steht 2022 die 1000-Jahr-Feier Stendals ins Haus und da würde ein Rückblick ja sehr gut passen. „Wir haben dann Glasplattenfotos gefunden“, sagte Krupp bei einem Pressetermin. Immer wieder sind sie dann auf Aufnahmen gestoßen, die irgendwie nicht so richtig die Stendaler Realität abbilden konnten.

Glasplattenfotos sind so etwas wie ein Negativstreifen, es wurden Positivabzüge angefertigt, und dann wurde klar, was darauf zu sehen war. „Es handelt sich dabei um historische Dioramen“, erklärte Krupp. Dioramen sind Schaukästen, in denen Szenen mit Figuren und Gebäuden vor einem bemalten Hintergrund dargestellt werden. So begann die Suche im Magazin des Museums. Und es kam einiges zutage. Ein bisschen wirken die Modelle im Maßstab 1:100 wie Teile einer Spielzeugeisenbahnlandschaft. Da gibt es das Rathaus, die Marienkirche, Tore, Türme, Bäume. „Es sind noch nicht alle der acht Dioramen vergeben, als Verein brauchen wir dabei aber Unterstützung“, forderte Krupp. Mit seinem Appell hatte er allerdings auch schon Erfolg.

Die Familie Trösken aus der Hallstraße meldete sich und erklärte sich für das Diorama vom Pulverturm und vom Tangermünder Tor verantwortlich. „Das ist ja gleich bei uns in der Nähe“, sagte Michael Trösken. Das Jugendfreizeitzentrum „Mitte“ wird dabeisein, Leiterin Jutta Schönemann weiß diese Arbeiten bei den Jugendlichen in guten Händen. Mit dem MAD-Club ist noch ein weiterer Jugendclub am Start. Noch sind aber eben nicht alle mit einem Paten versorgt. „Von manchen gibt es nur Abbildungen, beispielsweise von der Wahrburg, aber vielleicht gibt es ja Interessierte aus dem Ortsteil“, vermutete Krupp.

In einer Schrift zur Dioramenschau des Altmärkischen Museums aus dem Jahr 1948 heißt es, dass die Dioramen, ein Werk des damaligen Museumsvorsitzenden Otto-Wilhelm Theune, den Zweck haben, „die Wanderung durch die Geschichte unserer Stadt durch Anschaulichkeit zu erleichtern“. Es solle eine pädagogische Forderung in die Tat umgesetzt werden, „die Anschauung ist das Fundament aller unserer Erkenntnisse“. Bereits 1944 hatte Theune eine Dioramenausstellung zum Thema „Das alte Stendal“ zusammengestellt, die stark besucht worden war.

 

Wer sich für ein Diorama interessiert oder sich an den Arbeiten beteiligen will, kann sich bei Peter Krupp unter 0151/11 34 95 01 wenden.