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Partnerschaft Druschba war das Wort des Tages

Der Landkreis Stendal hat die Partnerschaft mit dem litauischen Kreis Mažeikiai wiederbelebt.

Von Thomas Pusch 12.09.2015, 01:01

Stendal l Als die Partnerschaft mit dem litauischen Landkreis Mažeikiai begründet wurde, gab es noch den Landkreis Havelberg. Von ihm ging auch die Initiative aus. 1994 schließlich wurde der Partnerschaftsvertrag zwischen der nordlitauischen Region und dem neugegründeten Landkreis Stendal unterzeichnet. Seit dem Jahr 2007 war die Verbindung etwas ins Stocken geraten. 2014 und im vergangenen Jahr war der Erste Beigeordnete des Landrates, Denis Gruber (SPD), zu Besuch in Litauen, um den Kontakt wieder aufleben zu lassen. Am Donnerstagabend kam nun eine litauische Delegation in Stendal an, die gestern Vormittag von Landrat Carsten Wulfänger (CDU) begrüßt wurde.

Seinen Zuhörern, der stellvertretenden Landrätin Irena Macijauskiene, der Schulamtsleiterin Angele Rupkute und dem Kreistagsmitglied Vytautas Mažeikis, erläuterte er zunächst den Landkreis Stendal in Zahlen und Fakten. Als Dolmetscherin fungierte Helena Friedrich. Sie lebt bereits seit 18 Jahren in Deutschland, allerdings sprang Gruber bei besonders spezifischen Begriffen ein.

Die russische Übersetzung etwa von Kreistag oder Bundesland ging ihm locker über die Lippen. Seine langjährige Dozententätigkeit in St. Petersburg und das dadurch sehr gute Russisch trugen ein gutes Stück zur Wiederbelebung der Beziehungen mit Litauen bei. Wulfänger stellte die wirtschaftliche Struktur seines Landkreises vor, die derer der Region Mažeikiai recht ähnlich ist, mit vorwiegend landwirtschaftlichen Betrieben und nur wenigen großen industriellen Arbeitgebern, hüben etwa das Zellstoffwerk, drüben die einzige Ölraffinerie des Baltikums. Der Landrat sprach von einer funktionierenden Infrastruktur mit einem Makel: „Wir kämpfen um eine Autobahn“.

Druschba, das russische Wort für Freundschaft, nahmen die Teilnehmer der litauischen Delegation bei ihren Grußworten mehr als einmal in den Mund. Sie freuten sich darüber, dass diese Freundschaft nun wieder belebt wird, weil Freundschaft wichtig ist, dankten für die freundschaftliche Aufnahme und hofften auf viele freundschaftliche Begegnungen. Freundschaft, das sei ihnen auch das wichtigste an der Verbindung zum Landkreis Stendal.

Zu freundschaftlichen Begegnungen gibt es bis zum Besuchsende am Sonntag genügend Gelegenheit. So standen nach der Begrüßung Besuche der Diesterweg-Sekundarschule und des Griebener Hofs auf dem Programm. Die Litauer sahen sich die Kreisstraßenmeisterei in Tangermünde und die Ausstellung im Altmärkischen Museum an. Zwei Touren durch Stendal standen zum Ausklang des Tages an.