Dreitägiges Fest in Demker mit Jubiläen von Dorf, Feuerwehr und Sportclub Ein Dorf feiert dreifach
Mit einem liebevoll gestalteten Festumzug, der die Geschichte des Ortes erzählte, ging es am Wochenende zum Dreifachjubiläum in Demker durchs Dorf. 777 Jahre Ortsgeschichte, 80 Jahre Feuerwehr und 20 Jahre Sportclub wurden drei Tage lang gefeiert.
Demker l Ein ganzes Dorf und seine Gäste feierten die 777-jährige Geschichte und weil die einiges zu bieten hat, gab es am Wochenende in Demker nicht nur eine Ausstellung mit Auszügen aus der Ortsgeschichte, der Feuerwehr und dem Sportclub Demker, sondern auch eine Broschüre, in der die Historie zusammengefasst wird. Darin enthalten sind spannende Geschichten von Morden, Bränden und Diebstählen, oder auch vom großen Zugunglück 1970, schweren Wintern oder der Mühle in Demker. Auch die Vereine vom Gesangsverein Frohsinn, dem Arbeiter-Radfahrverein "Schwalbe", dem die Kunsträder nach dem Krieg abhanden kamen, sowie der Fraueninitiative und dem Freundeskreis der Kirche in Demker wird erzählt.
Erarbeitet wurde die Broschüre durch Martina Rungwerth-Zetsche und Bernd Ebert und ihnen galt am Freitagabend bei der Festsitzung auch der besondere Dank von Ortschaftsbürgermeisterin Petra Fischer. "Unsere Dorfgemeinschaft bewährt sich immer wieder, das haben wir auch bei den Hochwassern erfahren", zog sie Bilanz und leitete zu einer weiteren Ehrung über: Für Siegfried Sievert, 40 Jahre lang Wehrleiter in Demker, und seinen Nachfolger Eckhard Schulz, der als Hochwasserfachmann in der Region "vor vielen Schäden bewahrt hat", wie sie sagte, gab es ein ganz persönliches Dankeschön.
Was in Demker auf die Beine gestellt wurde, würdigte auch der Bürgermeister der Einheitsgemeinde, Andreas Brohm. "Die Einheitsgemeinde lebt von Menschen die sich vor Ort engagieren, und von starken Ortschaften. Feiern Sie das, was Sie haben, denn das ist sehr viel!", sagte er.
Vielschichtig ist vor allem das Vereinsleben in Demker gewesen, davon sprach Bernd Ebert, Vorsitzender des seit 20 Jahren in Demker sehr aktiven Sportclubs. Als Laufinitiative einiger weniger Demkeraner gestartet, ist der Verein gewachsen, vor allem was seine überregionalen Laufveranstaltungen angeht. Tangerpokallauf, Windradlauf und Süpplinglauf gehen auf das Konto der Demkeraner und sie waren und sind in Sportlerkreisen sehr beliebt. Das bestätigte Wolfgang Ludwicki vom Tangermünder Leichtathletikverein gern. Er bezeichnete den Demkeraner Verein als einen der wichtigsten Initiatoren und verlässlichen Partner für die heutige, breite Laufbewegung im Landkreis Stendal. Bernd Ebert ehrte zum Jubiläum Ines Matthies und Silke Tuscher für ihr Engagement im SC Demker 95, aber auch Enrico Ebert für seine sportlichen Spitzenleistungen.
Deichbau soll bis September fertig sein
Gefeiert wurde in Demker jetzt aber auch das 80-jährige Bestehen der Feuerwehr und die hat schon einiges erlebt. Ortswehrleiter Dirk Brohmann blickte auf die Zeiten zurück, seit 1934 der Gemeindevorsteher Matthies mit 15 Aktiven die Wehr begründete. Von Gespanndiensten für die Handdruckspritze und vom ersten Einsatzfahrzeug, das 1975 angeschafft werden konnte, aber auch vom Bau des Feuerwehrhauses 1972 berichtete er. Brohmann zeichnete anlässlich des Jubiläums eine ganze Reihe verdienter Hochwasserhelfer mit der Fluthelfernadel des Landes aus. Moderator Bernd Richter vom Freundeskreis Kirche Demker sagte: "Wir können heute nicht jeden nennen, der geholfen hat, deshalb vielen Dank an die Bevölkerung von Demker und Elversdorf!"
Die Kameraden der Demkeraner Wehr hatten zur Festsitzung, aber auch zum Ausscheid am Sonnabend befreundete und benachbarte Wehren eingeladen. Den Pokal im Löschangriff Nass holten sich die Elversdorfer Männer (22,6 Sekunden) und die Lüderitzer Frauen (27,3 Sekunden).
Den großen Festumzug durchs Dorf, den die Vereine, aber auch die Ortswehr aus dem Ortsteil Elversdorf bereicherten, führte die Blaskapelle Angern an, die anschließend noch im Festzelt aufspielte. Ein Gottesdienst am neuen Deich schloss den Kreis am Sonntag. Demker, das 2002 großflächig überflutet worden war und auch in den folgenden Jahren mehrfach gegen das Wasser in der Tangerniederung kämpfte, hat inzwischen einen fast fertigen Deich, der auch Elversdorf umschließt, bekommen.
Hans-Jörg Steingraf vom Landesamt für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft sprach in seinem Grußwort von der Fertigstellung im September und vom Vorhaben, die gesamte Tangerniederung in Sachen Hochwasser neu zu beplanen. "Lasst uns zuversichtlich in die Zukunft schauen und unser Dorfleben weiter gemeinsam gestalten!", wünschte sich Petra Fischer.