Stadträte besichtigen Umbau der Klädener Schule in ein Mehrgenerationenhaus Ein Projekt im Land, das eine große Förderung bekommt
Für 1,5 Millionen Euro wird die ehemalige Schule in Kläden in ein Mehrgenerationenhaus umgebaut. In das Projekt fließen so viele EU-Fördermittel, wie in kein zweites in Sachsen-Anhalt. Entsprechend hoch ist die Beachtung für das Vorhaben im Land.
Kläden. Die Stadträte der Einheitsgemeinde Bismark waren eingeladen, den Umbau der ehemaligen Klädener Schule zum "Mehrgenerationenhaus und Mediendorf" zu besichtigen. Leader-Manager Dr. Wolfgang Bock, Planer Jens Burckhardt, Bürgermeisterin Verena Schlüsselburg und Klädens Ortschaftsbürgermeister Manfred Raatz standen Rede und Antwort.
Die seit 2005 leerstehende Schule in Kläden wird derzeit in ein Mehrgenerationenhaus umgebaut. Die Gesamtinvestition des Projektes beläuft sich auf 1,5 Millionen Euro. 650 000 Euro an Fördermitteln kommen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER). "Es gibt kein Projekt in Sachsen-Anhalt, das mehr Leader-Förderung bekommt", erklärte Dr. Wolfgang Bock den Stadträten. Für die Absicherung der Finanzierung hatte noch die Gemeinde Kläden gesorgt. Da der Schulumbau aufgrund der Gebietsreform seit 1. Januar ein Projekt der Einheitsgemeinde ist, wollten die Stadträte am Mittwoch wissen, "was hier passiert".
Neben der gesicherten Finanzierung und dem geplanten Aus- und Umbau interessierten auch die Wirtschaftlichkeit des künftigen Mehrgenerationenhauses und die Vermietung der zehn entstehenden Wohnungen. "Sechs Vorverträge sind bereits unterschrieben", erklärte Ortsbürgermeister Manfred Raatz. Entsprechende Nachweise zur Vermietbarkeit und zur späteren Wirtschaftlichkeit des Objektes mussten im Vorfeld auch gegenüber der Kommunalaufsicht erbracht werden, fügte Dr. Bock hinzu. Die künftigen Mieter kommen aus Kläden und den umliegenden Ortschaften. Die Kaltmiete ist mit 4,05 Euro/Quadratmeter angesetzt.
Planer Jens Burckhardt führte die Stadträte über die Baustelle und erläuterte die drei entstehenden Bereiche. Neben dem Wohnbereich mit seinen zehn Einheiten wird es auch einen Sanitärbereich (mit Gemeinschaftsbad, Trockenraum, Büro der Volkssolidarität) und einen gemeinschaftlichen Bereich (mit Teestube, Begegnungsraum und einer Ferienwohnung für Radtouristen) geben. "Alle Wohnungen sind barrierefrei, aber nicht rollstuhlgerecht", erklärte Planer Burckhardt.
Das Obergeschoss wird über einen Außenfahrstuhl zu erreichen sein. Der ehemalige Schulgarten soll ebenfalls wieder hergerichtet werden und in kleineren Parzellen den Mietern bei Bedarf zur Verfügung stehen.
"75 Prozent der Leistungen sind ausgeschrieben", ging Jens Burckhardt auch auf den aktuellen Bautenstand ein. War zunächst das Jahresende zur Fertigstellung des Mehrgenerationenhauses ins Auge gefasst worden, so wird jetzt mit dem Bezug der Wohnungen im Februar/März 2011 gerechnet.