Tag der offenen Tür lockte am Dienstag zahlreiche Gäste in die Diesterweg-Sekundarschule Eine Schule, die sich nie ausruht
Der Tag der offenen Tür ist in der Diesterwegschule Tradition. Genauso wie Radtouren, Berlinausflüge oder ganz klassisch: der Unterricht. Die Sekundarschule geht aber auch neue Wege.
Stendal l Wenn man die Leiterin fragt, was ihre Schule von anderen Schulen unterscheidet und welche besonderen Angebote sie für Kinder und Jugendliche bereit hält, muss man Zeit für ein längeres Gespräch mitbringen. "Erst im vergangenen Jahr haben wir das Berufswahlsiegel bekommen", beginnt Silvia Mattner ihre Ausführungen, aber ganz sachlich, ohne Lobgesang. Während im Büro Zahlen gewälzt und Kurse vorgestellt werden und über einen bevorstehenden Berlinausflug geplaudert wird, wuseln Lehrer und Schüler zahlreich durchs Gebäude.
Alle Räume sind an diesem Abend für zwei Stunden geöffnet, Fachbereiche und Arbeitsgemeinschaften stellen sich vor. Im Geografieraum hängt eine Weltkarte, auf der Schulbank darunter stehen Weißweinflaschen. Und die sind halb voll. "Das ist eine Wasserorgel", erklärt Silvia Mattner, "die ist im Wasserprojekt entstanden." Viele Projekte hat die Schule, in denen sie auch mit außerschulischen Partnern zusammenarbeitet. Seit diesem Schuljahr gibt es für 7. und 8. Klassen den Kurs "Erfahrungswelt Berufe". Darin geht es um mögliche Berufsfelder: zum Beispiel spielen da die Bereiche Ernährung, Erziehung oder Technik eine Rolle. Nicht umsonst haben sich die Lehrer dafür auch Betriebe in der Region gesucht, die sie besichtigen, mit denen sie kooperieren.
Der Besuch der Milchwerke, die Zusammenarbeit mit dem Verein Kinderstärken oder der Ausflug zu den Stadtwerken sollen zeigen, welche beruflichen Möglichkeiten nach dem Schulabschluss vor Ort bestehen. "Wir wollen den Schülern zeigen, was sie hier in der Region machen können. Weil wir sie hier halten wollen", so Mattner. Auch auf Kinder mit Lernbehinderungen geht die Schule ein. Nicht nach einem anstrengendem Unterrichtstag, sondern am Vormittag. "Wenn die 5. und 6. Klassen selbstorganisiert lernen, werden die Kinder mit Schwächen, zum Beispiel mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche, gefördert."
Die anderen Schüler bekommen in der Zeit Aufgaben, die sie selbstständig bearbeiten müssen. Und nicht nur das ist Silvia Mattner wichtig: "Sie sollen auch lernen, wie man sich die Zeit einteilt." Die Schulleiterin könnte noch viel mehr erzählen, sie mag ihre Schule, das merkt man. Doch nach Gespräch und Führung ist sie im Gewusel verschwunden, drückt hier eine Hand oder kommt da ins Gespräch.