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Tauchübung führt die Ehrenamtlichen an Angelgewässer Einsatztaucher erkunden den Grund des Kieslochs

Von Anke Hoffmeister 27.05.2013, 03:25

Mindestens einmal im Monat treffen sich die Einsatztaucher der DLRG-Ortsgruppe Tangermünde zum Training. Am Sonnabend hatte Dietmar Schiess die Leitung übernommen und das Kiesloch aus Übungsgewässer ausgewählt.

Tangermünde l "Wir sind heute leider nur fünf", sagt Dietmar Schiess. Zu manchen Übungseinsätzen tummeln sich mehr als zehn Einsatztaucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) am Wasser. Doch am Sonnabend sind sieben Männer beruflich unterwegs. Deshalb sind die Pläne, die sich Dietmar Schiess an diesem Tag für seine Teamkollegen ausgedacht hat, in kleiner Runde zu absolvieren.

""Wir wollen heute die Rettungskette absolvieren."

"Wir wollen heute neben der ganz normalen Tauchübung die Rettungskette absolvieren", beschreibt der Leiter der Tangermünder DLRG-Ortsgruppe seine Idee für den Tag. Normale Tauchübung bedeutet, dass jeder der fünf Männer am Sonnabend mindestens 30 Minuten auf Tauchgang geht. Während dieser Zeit wird er von einem Leinenführer durch eine Leine gesichert, bekommt darüber Signale, die er unter Wasser umsetzen muss, kann seinerseits Signale über die Leine an den Mann am Ufer abgeben. Unter Wasser üben die Einsatztaucher und künftigen Einsatztaucher die verschiedenen Methoden, um den Grund eines Gewässers systematisch abzusuchen.

Neben den erfahrenen Tauchern Dietmar Schiess, Jörg Lehmann und Sven Buddy sind es am Sonnabend die "Lehrlinge" Jan Uwe Merkel und Stephan Graetke, die sich einem Tauchgang unterziehen. Die beiden sind bereits seit etlichen Jahren ebenfalls Mitglied der Tangermünder Gruppe. "Doch eine ordentliche Ausbildung braucht auch seine Zeit", beschreibt Dietmar Schiess den Weg zum Einsatztaucher. Bevor ein Taucher das erste Mal tatsächlich einen Einsatz mit bestreiten darf, "muss er jede erdenkliche Situation schon einmal gemeistert haben, vor allem psychisch belastbar sein", betont Dietmar Schiess und beschreibt damit einige wenige von vielen anderen Voraussetzungen, die ein Einsatztaucher mitbringen muss.

"Einmal an der Leine ziehen ist das Notsignal: Taucher in Not."

Eine solche Notsituation müssen die beiden Männer in Ausbildung am Sonnabend dann auch meistern. "Sven, zieh sechsmal an der Leine", fordert Dietmar Schiess Sven Buddy auf. Der sichert gerade Jörg Lehmann. Über die Leine empfängt der Taucher das sechsfache Signal und gibt ein einfaches zurück. "Das ist das Notsignal: Taucher in Not. Jan Uwe, du bist Sicherungstaucher", erklärt Schiess. Wenige Sekunden später ist der junge Taucher unter Wasser. "Das macht er zum erste Mal", verrät Dietmar Schiess, der den Einsatz vom Ufer aus beobachtet. Merkel packt den Taucher "in Not" unter Wasser an der aufblasbaren Halskrause und zieht ihn daran in Richtung Ufer.

Hier übernehmen Stephan Graetke und Sven Buddy ihren Kollegen, entfernen Gesichtsmaske und Atemausrüstung. Die dann im Einsatzfall folgende Wiederbelebung üben die beiden an einer Rettungspuppe. Beatmung und Herzdruckmassage im erlernten Rhythmus holen die Puppe "ins Leben zurück".

Nach diesem Einsatz steigt Jan Uwe Merkel noch einmal in den Kiessee, um seine Zeit unter Wasser und das Training zu absolvieren. Auch Dietmar Schiess steigt noch in die Tauchausrüstung. Der Gruppe schließt sich später noch Rico Blaneck an. Er nimmt als sechster Einsatztaucher am Sonnabend am Training teil.