Preiserhöhung zum 1. Juni um rund vier Prozent Eon-Avacon-Kunden müssen mehr bezahlen
Dieser Tage finden die altmärkischen Eon-Avacon-Kunden Briefe ihres Stromversorgers im Postkasten. Der wenig erfreuliche Inhalt: Zum 1. Juni wird es für sie teurer. Und zwar um rund vier Prozent.
Altmark l Im Fachjargon heißt es Preisanpassung, im Volksmund Preiserhöhung, was Eon Avacon mit den Tarifen in Sachsen-Anhalt zum 1. Juni macht. In der Altmark ist der Helmstedter Stromversorger vor allem in den ländlichen Bereichen sehr gut vertreten. "Haushaltszahlen geben wir aber aus Wettbewerbsgründen nicht bekannt", sagte Carolin Westermann, Pressesprecherin von Eon Avacon Vertrieb.
Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt, dessen Verbrauch sie bei 3000 Kilowattstunden ansetzt, bedeute das knapp 36 Euro mehr im Jahr. Die letzte Preiserhöhung nahm Eon Avacon zum 1. Mai vergangenen Jahres vor. Es ist die neunte Tariferhöhung in zehn Jahren. Die Kosten für einen Zwei-Personen-Haushalt, der 2600 Kilowattstunden verbraucht, sind in diesem Zeitraum um 64 Prozent gestiegen.
Eon Avacon steht mit der Erhöhung aber nicht allein da. Bereits zum Jahresbeginn haben mehr als 150 Stromanbieter an der Preisschraube gedreht. Im März und April folgten dann 200 weitere Unternehmen und erhöhten ihre Preise. Nun folgte Eon Avacon, in dem Schreiben an die Kunden heißt es: "Wir können uns der Marktentwicklung nicht mehr entziehen."
"Wir sind bis jetzt konstant geblieben"
Pressesprecherin Carolin Westermann
Beim Thema Energie sei viel in Bewegung. Der Anteil an umweltfreundlich erzeugtem Strom nehme stetig zu und die Stromnetze würden dafür Schritt für Schritt ausgebaut. Und Westermann fügte im Gespräch mit der Volksstimme hinzu: "Wir sind bis jetzt konstant geblieben." Um den Stromabnehmern eine gewisse Planungssicherheit zu geben, etablierte das Unternehmen den Tarif Eon Konstant. Damit können sie sich Strom zum ab 1. Juni geltenden Tarif sichern. "Und bis Ende 2013 wird es dann für sie keinen Cent teurer", pries Pressesprecherin Westermann an.
Schaut man auf die Preisvergleiche im Internet, ist Eon Avacon ohnehin eher in den teureren Tabellenregionen zu finden.
In Salzwedel ist der günstigste Stromanbieter laut dem Verbraucherportal verivox.de Grünwelt Strom. Eine vierköpfige Familie, die 4000 Kilowattstunden verbraucht zahlt im Jahr 895 Euro. Bei den Stadtwerken Magdeburg würde die Familie 1046 Euro zahlen und bei den Stadtwerken Stendal 1072. Eon Avacon folgt noch dahinter mit einem Preis von 1143 Euro.
Die selbe Summe ist auch für eine vierköpfige Familie fällig, die in Stendal wohnt. Dort ist der Tarif der Stadtwerke Stendal mit 1004 Euro allerdings noch günstiger als in der westlichen Altmark. Die Stadtwerke Magdeburg verlangen mit 1058 zwölf Euro mehr als in Salzwedel. Und auch in der östlichen Altmark ist Grünwelt Strom mit 895 Euro im Jahr der günstigste Anbieter.
Für Westermann ist der Vergleich mit anderen Versorgern allerdings "nicht wirklich zielführend". Die Kunden können ihren Anbieter bundesweit aus mehr als 900 Stromversorgern wählen. Letztlich sei der Preis dabei nicht unbedingt das alleinige Kriterium, das für die Wahl des Energieversorgers entscheidend ist. "Es können für den Kunden auch andere Faktoren bei der Entscheidung eine Rolle spielen", meint die Pressesprecherin.