Beratungsstelle Fachkräfte im Fokus

In dieser Woche eröffnete die regionale Beratungsstelle der Landesinitiative „Fachkraft im Fokus“.

Von Egmar Gebert 25.09.2015, 01:01

Stendal l Der Name ist Programm. „Fachkraft im Fokus“ ist eine von Land, Bund und Europäischer Union geförderte Initiative, die sich das ambitionierte Ziel setzt, zu sichern, dass die Unternehmen im Lande die Fachkräfte bekommen, heranbilden und dauerhaft halten können. Die Initiative versteht sich als beratender, Ideen gebender, Erfahrungen vermittelnder und deren Austausch organisierender Partner vor allem für kleine und mittelständischer Unternehmen. Ihnen, also der übergroßen Mehrheit in der Altmark, will die Initiative ein Lotse durch die Untiefen sein, die drohen, wenn nicht rechtzeitig und mit wirksamen Mitteln für Fachkräfte gesorgt wird.

Zwei Regionalberater von „Fachkraft im Fokus“ schlugen deshalb in dieser Woche offiziell im Stendaler BIC in der Arneburger Straße 24 ihre Zelte auf. Ab sofort sind Jana Worreschk und Thomas Schwiering für jeden Unternehmer, der aus der Fachkräfte-Misere heraus oder sie vermeiden will, und für alle Beschäftigten, die zu Fachkräften werden wollen, Ansprechpartner erster Wahl – zumindest bieten Worreschk und Schwiering sich als solche an. Donnerstags von 9 bis 15 Uhr sind sie in der Regionalberatungsstelle im Haus 2 des Innovations- und Gründerzentrums BIC Atmark anzutreffen.

Fachkräfte zu halten oder gar von außerhalb in die Region zu holen, werde nur in dem Maße gelingen, in dem die Beschäftigungsmöglichkeiten für sie in der Region attraktiv sind. Da muss noch einiges getan werden, hörten die zur Beratungsstelleneröffnung anwesenden altmärkischen Wirtschaftsförderer, Unternehmer, Handwerker vom Projektleiter der Initiative, André Gottschalk, sicher nicht zum ersten Mal. Interessant aber sein zweiter Satz: „Wir verkaufen uns in dieser Beziehung unter Wert.“ Es gelte: Tue Gutes – was in Sachen attraktive Arbeitsplätze inklusive attraktivem Umfeld auch in der Altmark ansatzweise geschehe – und rede darüber. An letzterem hapert es. Ebenso am Wissen darum, wie man ausländische Fachkräfte, zum Beispiel einen hochqualifizierten Flüchtling aus Syrien, im Betrieb integriert. „Fachkraft im Fokus“ kann und will auch dabei helfen.

Mit ihrem Blick von außen auf die Unternehmen könne die Initiative die Situation objektiv analysieren. Und sie sieht die Fachkompetenz bei sich gebündelt, um Perspektiven und Potenziale eines Unternehmens aufzuzeigen, so Gottschalk.

Das gilt auch für die Beschäftigten. Individuelle Beratungen zur Berufs- und Karriereplanung, zu Weiterbildungsmöglichkeiten und deren Förderung stehen auf der Angebotspalette der Regionalberater ganz oben. So schnitt Regionalberater Thomas Schwiering das Programm „Weiterbildung direkt“ an. Wer es nutzt, kann bis zu 90 Prozent seiner persönlichen Weiterbildungskosten ersetzt bekommen. Ein ähnliches Förderprogramm für Unternehmen („Weiterbildung Betrieb“) wird voraussichtlich ab November 2015 genutzt werden können.