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Feuerwehr Brandschützer bei technischer Hilfe gefordert

Das Einsatzspektrum der Stendaler Feuerwehr hat sich verschoben. Die Kameraden müssen häufiger zu technischen Hilfen ausrücken.

Von Rudi-Michael Wienecke 19.12.2019, 14:00

Stendal l Das Jahr 2019 unterscheidet sich für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Stendal bisher nicht wesentlich vom Durchschnitt der Vorjahre. 310 Einsätze stehen bis dato zu Buche, per 31. Dezember 2018 waren es 317. Im September mussten sie (39 mal) am häufigsten ausrücken. Einsatzärmster Monat (19 mal) war der März, so Stadtwehrleiter Michael Geffers im Rahmen des letzten Dienstabends im Jahr am Dienstagabend.

Zunehmend werden die Kameraden gerufen, um technische Hilfen zu leisten. 145 mal öffneten sich die Garagentore der Feuerwache, damit die Feuerwehrmänner und -frauen für den Rettungsdienst Türen öffnen (39 mal), Ölspuren beseitigen (40 mal), bei Verkehrsunfällen helfen (18 mal) oder Tiere retten (15 mal). Neben 71 Fehlalarmen gab es bisher 93 Brandeinsätze, darunter acht, die unter der Kategorie Großbrand einzuordnen waren.

Mit teilweise berührenden Bildern untermauerte der Stadtwehrleiter die Vielfalt der Situationen, denen sich die Retter in den zurückliegenden fast zwölf Monaten stellen mussten. Alkohol und Vandalismus waren beispielsweise die Ursachen dafür, dass die Kameraden in der Neujahrsnacht nicht zur Ruhe kamen. Das weitere Repertoire der Fotos reichte von verkohlten Würstchen in der Pfanne oder Sturmschäden, die zu beseitigen waren, über kleinere und größere Baum- oder Ödlandbrände bis hin zu brennenden Pkw, Verkehrsunfällen beziehungsweise ABC-Einsätzen.

Geffers zeigte, wie ein Kind bei großer Hitze aus einem verschlossenen Auto geborgen oder mit erheblichem Aufwand zwischen zwei Wohnblocks eingeklemmte Katzen gerettet wurden. Er erinnerte an den Einsatz seiner Kameraden am Stadtsee, um das Fischsterben in Grenzen zu halten, oder an den einzigen Feldbrand im vergangenen Jahr nahe Bindfelde.

Die größte Herausforderung für die Stendaler Wehren im eigenen Verantwortungsbereich war der Wohnungsbrand am 26. Juni in der Röxer Straße, so der Stadtwehrleiter. Bei diesem klassischen Vollbrand hätten aber alle beteiligten Institutionen gut zusammengearbeitet, trotzdem sei es durch Lagergut in den Räumen zu Verzögerungen der Löscharbeiten gekommen.

Angesichts der Aufnahmen zeigte sich der Stendaler Oberbürgermeister Klaus Schmotz beeindruckt von den erheblichen Anforderungen an die Frauen und Männer der Feuerwehr, denen er im Namen der Bürgerschaft dankte. Ein Geldgeschenk für die Kameraden gab es vom Stendaler E-Center, Marktleiterin Kirsten Puhlmann überreichte einen Scheck in Höhe von 500 Euro.

Geffers nutzte die Veranstaltung auch, um neue Kameraden in den aktiven Dienst zu übernehmen. Jacqueline Nauendorf und Stefan Genz waren zwar schon Mitglieder der Feuerwehr, können aber nun, nach ihrem 18. Geburtstag, am Einsatzgeschehen teilnehmen und bekamen ihre Alarmrufempfänger ausgehändigt. Als „Rückkehrer“ wurde Michael Genz begrüßt, der arbeitsbedingt eine Zeit lang sein Ehrenamt in der Wehr ruhen lassen musste. Ein Grund zum Feiern hatte auch der Stadtwehrleiter. Michael Geffers wurde just am Tag des letzten Dienstabends 59 Jahre alt.