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Feuerwehr Stendal Wenn der Brandmelder irrt

Zu 395 Einsätzen mussten die Feuerwehren der Hansestadt Stendal 2017 ausrücken. In 35 Fällen entpuppten sich die Einsätze als Fehlalarme.

Von Volker Langner 28.04.2018, 07:00

Stendal l Wenn die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren beim Eintreffen am Einsatzort feststellen, dass es gar nicht brennt, sondern eine Brandmeldeanlage einen Fehlalarm ausgelöst hat, dann sind die Kameraden zwar umsonst ausgerückt, umsonst war der Einsatz deswegen allerdings keinesfalls.

Im Gegenteil: In solchen Fällen stellt die Hansestadt Stendal als Träger der Wehren den Verursachern einen Gebührenbescheid aus. Im Vorjahr kam es zu 35 Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen – sowohl in Unternehmen als auch in Wohnobjekten. Die Gesamtsumme der erhobenen Gebühren beläuft sich auf rund 25.000 Euro.

Die Zahl von Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen ist in den vergangenen fünf Jahren recht stabil, große Schwankungen gibt es nicht. Als die Rauchmelderpflicht eingeführt wurde, war verständlicherweise ein Anstieg zu verzeichnen. Allerdings betont Martin Jurga, Brandmeister im Sachgebiet Feuerschutz: „Auf jeden Fall ist anzumerken, dass vor der Einführung der Rauchmelderpflicht beim Eintreffen der Feuerwehr die Brände in der Entwicklung zumeist weiter ausgedehnt waren als heute.“

Die Kosten für einen Feuerwehreinsatz sind in einer Satzung der Hansestadt Stendal geregelt. Bei einem Einsatz der Wehr, zum Beispiel bei einem gemeldeten Wohnungsbrand oder bei einer ausgelösten Brandmeldeanlage, wird in der Regel ein Löschzug an den Ort des Geschehens beordert. Die durchschnittlichen Kosten für den Einsatz eines Löschzuges betragen rund 1000 Euro. Die Summe setzt sich aus den Berechnungen der eingesetzten Mittel und des Personals zusammen.

Die genauen Ursachen für Fehlauslösungen bei Brandmeldeanlagen sind nicht immer zu klären, schon gar nicht unmittelbar vor Ort. Häufig führen technische Defekte dazu. Zudem kommt es im Zusammenhang mit Bau- und Reinigungsarbeiten zu Fehlalarmen. Auch böswillige Alarmierungen, beispielsweise durch Auslösen eines Druckknopfmelders, gab es. „Jedoch hält sich hier die Anzahl zum Glück in Grenzen“, berichtet Jurga.

Der Brandmeister wünscht sich, dass Bürger nicht zögern, die Feuerwehr zu alarmieren, wenn sie das Signal eines Rauchmelders wahrnehmen. Er begründet: „Oftmals wird die Feuerwehr zu Einsatzstellen alarmiert, an denen nur das Signal eines Rauchmelders zu hören ist, aber kein Rauch oder Feuerschein wahrgenommen wird. Doch bei der Lageerkundung wurde dann wirklich ein Brand festgestellt.“