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Landtagswahl 2021 Grüner Kandidat für den Wahlkreis 5 lässt sich von Gegenwind nicht so schnell beirren

Nils Rosenthal (Bündnis 90/Die Grünen) tritt als Direktkandidat im Wahlkreis 5 (Genthin, Tangerhütte, Tangermünde) an.

Von Mike Fleske 17.05.2021, 12:38
Nils Rosenthal ist Landtagskandidat der Grünen im Wahlkreis 5 und möchte die ländliche Region stärken.
Nils Rosenthal ist Landtagskandidat der Grünen im Wahlkreis 5 und möchte die ländliche Region stärken. Foto: Simone Pötschke

Schopsdorf - Er ist ein Geologe, der selbstständig ein Büro betreibt, und seit rund zwei Jahren Ortsvorsteher seines Heimatortes Schopsdorf. In dieser Funktion ist Nils Rosenthal ein engagierter Streiter für den ländlichen Raum, sorgt für die Dorfverschönerung, diskutiert mit Verwaltung und Einwohnern über die Verbesserung der Mobilität auf dem Lande. Er versucht andere von Innovationen wie einer Mitfahrbank, mit der eine Art Fahrgemeinschaft initiiert werden soll, zu überzeugen, oder regt ein Dorfauto an, dass sich mehrere Einwohner mit Führerschein teilen sollen.

Dörfliche Schulen erhalten

Von Gegenwind lässt er sich nicht so schnell beirren: „Man muss manchmal Dinge einfach weiter verfolgen und versuchen, Mitstreiter zu gewinnen. Dann lässt sich auch etwas bewegen.“ Etwas bewegen, das möchte der 53-Jährige auch im Landtag. Daher tritt er nun als Kandidat der Grünen im Wahlkreis 5 an. Er habe, wie er sagt, grünes Gedankengut schon im Elternhaus aufgesogen. Sein Vater, berichtet der gebürtige Bremer, sei schon in der Umweltbewegung engagiert gewesen. Daher war es naheliegend, dass er sich hauptsächlich den Problemen des ökologischen Landbaus und der Umwelt zuwende, zumal er auch eine Landwirtschaftsschule besucht habe. Mit der Kandidatur für den Landtag will der Bündnisgrüne in seiner Fraktion größere, komplexere Aufgaben anstrengen.

Vor allem ländlichen Problemen fühlt er sich verbunden. Nils Rosenthal hat sich auf die Agenda geschrieben, Schulen und Kitas auf dem Land zu erhalten. Gerade dadurch, davon ist der Schopsdorfer überzeugt, bleiben ländliche Regionen attraktiv. Auch der öffentliche Nahverkehr müsse dafür einen Beitrag leisten.

Hier hat Rosenthal bereits mehrfach seine Stimme erhoben, hat immer wieder bei der Nahverkehrsgesellschaft vorgesprochen, weil die Busverbindung in seinen Ort ungünstig geplant ist. Immer wieder war er in der Vergangenheit Anwalt der kleinen Gemeinde, die er durch die Nahverkehrsgesellschaft nicht ausreichend versorgt sieht. „Der demografische Wandel wird durch schlechte Verbindungen noch verschärft“, sagt er. So wolle er sich auch im Land für den Ausbau und den Erhalt des Nahverkehrs einsetzen. Das sei ein Teil einer Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.

Dialog mit Bürgern fördern

Durchaus streitbar zeigt sich Rosenthal auch beim Thema „PFC-Belastungen am Truppenübungsplatz Altengrabow“. Hier forderte er immer wieder Auskunft über mögliche chemische Verunreinigungen des Grundwassers, hakte nach und bewertete die Aussagen mit eigenem Wissen. Bei Umwelt- und Ökothemen ist er ein kundiger und kritischer Gesprächspartner. Aber auch einer, der den Dialog mit den Einwohnern fördert. Mehrfach hat er Bürgerversammlungen organisiert, in denen Fachleute Rede und Antwort stehen mussten. Man müsse sich diesem Dialog stellen, ist er sich sicher.

Das Thema Landwirtschaft ist Dreh- und Angelpunkt im Engagement Rosenthals. Er plädiert für eine kleinstrukturierte Landwirtschaft, die möglichst vielen Menschen Arbeit bieten kann. Das bedeute auch, dass die Verarbeitung und die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte stärker unmittelbar vor Ort erfolgen müsse. Würden derartige Strukturen entwickelt und gefördert, bringe dies Arbeitsplätze auf dem Land, ist sich Nils Rosenthal sicher. Auch privat gehe es bei ihm „grün“ zu, hat er sich doch der nachhaltigen Landwirtschaft verschrieben. Mit dem Öko-Hof, den er im Nebenerwerb zusammen mit seinem Sohn Friedrich betreibt, will er ein Zeichen setzen.