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Corona Hausärzte im Landkreis Stendal impfen über 1000 Mal mit Biontech-Pfizer-Impfstoff

Von Andreas König Aktualisiert: 12.4.2021, 10:18

Stendal. 1114 Patienten wurden bis einschließlich Freitag, 9. April, in Hausarztpraxen des Landkreises Stendal gegen das Coronavirus geimpft. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt, Dr. Jörg Böhme. „Am Mittwoch, 7. April waren es 735 Impfungen in 35 Hausarztpraxen, am Donnerstag weitere 379 Impfdosen in 25 Praxen“, berichtete der in Stendal ansässige Allgemeinmediziner.

Geimpft wurden wenige, noch nicht bei den zentralen Aktionen erfassten Patienten über 80 Jahre – meist bei Hausbesuchen, „weil diese Patienten nicht mehr so mobil sind“, wie Jörg Böhme erläutert. Vor allem aber kommen Patienten der sogenannten Priorität 2 an die Reihe. Also über 70-jährige Personen oder solche mit „sehr hohem oder hohem Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus“, wie es in der Corona-Impfverordnung des Bundes heißt. Dazu zählen auch Angehörige besonders gefährdeter Berufsgruppen, wie Lehrer und Erzieherinnen.

Hausärzte kennen inividuelle Riskien der Patienten am besten

„Die Hausärzte kennen natürlich das individuelle Risiko ihrer Patienten am besten“, sagt Jörg Böhme. Zwar sei der Auftakt des hausärztlichen Impfens ein Schritt in die richtige Richtung, doch müsste aus seiner Sicht weit mehr Impfstoff zur Verfügung stehen. In ganz Sachsen-Anhalt konnten in dieser Woche nur etwas mehr als 20.000 Patienten in Hausarztpraxen geimpft worden.

Für Nachschub sei – wenn auch in bescheidenen Maße – gesorgt. Bereits am Montag der kommenden Woche sollen die nächsten Dosen des Biontech-Vakzins geliefert und so schnell wie möglich verimpft werden.

Impfdosen können im Kühlschrank gelagert werden

Einer der wesentlichen Gründe, weshalb der Bund zunächst ausschließlich auf Impfzentren gesetzt hatte, war die extrem niedrige Temperatur, bei der das Biontech-Präparat gelagert werden sollte. Von minus 70 bis 80 Grad war die Rede. „Mittlerweile ist bekannt, dass sich Impfdosen einige Tage bei 2 bis 8 Grad im Kühlschrank lagern lassen“, erklärt Jörg Böhme. Im Übrigen gebe es ohnehin wenig Impfstoff, so dass eine tagelange Lagerung gar nicht zur Debatte steht. „Was die Praxen an Impfdosen bekommen, verimpfen sie auch so schnell wie möglich.“

Den Kontakt stellen die Hausärzte in der Regel telefonisch her. „Den Patienten wird ein Termin vorgeschlagen, den die allermeisten auch gern wahrnehmen“, sagt der Mediziner. In vielen Praxen sei der Impfbetrieb so geregelt, dass die zu Impfenden von den regulären Patienten räumlich getrennt versorgt und betreut werden.

Aufklärungsbogen sollte vor dem Impftermin gelesen werden

Vorbereiten könnten sich die Patienten, indem sie den Aufklärungsbogen bereits vor dem Impftermin lesen und ausgefüllt abgeben. Ein Aufklärungsgespräch gebe es dennoch, weil die Hausärzte genau wissen, welche Medikamente ihre Patienten einnehmen.

Corona-Tests werden vor der Impfung übrigens nicht gemacht. Die Patienten würden nur nach ihrem allgemeinen Befinden befragt, vor allem also, ob sie Fieber oder andere typische Beschwerden haben, wie Geruchs- und Geschmacksverlust.

Das medizinische Personal sei in der Regel ebenfalls bereits geimpft. Das geschehe schon deswegen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor der erhöhten Ansteckungsgefahr zu schützen.

„Ich hoffe, dass die Impfkampagne weiter Fahrt aufnimmt“, sagt Jörg Böhme.