Herrenlose Fahrräder am Bahnhof Stendal bleiben stehen und sorgen für Ärger

Verbeulte Fahrradgestelle und teilweise auch nur vereinzelte Reifen lassen sich am Fahrradunterstand am Stendaler Bahnhof finden. „Ein unwürdiger Anblick“, schreibt ein Volksstimme-Leser. „Wer hat Lust, sein eigenes Fahrrad neben diesen Müllplatz zu stellen?“

Doch werden die Drahtesel laut Pressesprecher Armin Fischbach vorerst nicht abmontiert. Das Problem des Unterstandes am Bahnhof sei bekannt und es würden auch regelmäßig Kontrollen durchgeführt, doch könne das zuständige Tiefbauamt aufgrund des Eigentumsrechts nicht so einfach die angeschlossenen Fahrräder entfernen.

„Das normale Vorgehen besteht darin, durch das Markieren der Räder die Besitzer darüber zu informieren, dass ihr Fahrrad nicht ewig am Unterstand stehen kann und innerhalb der nächsten Wochen, nach Anbringen der Markierung bewegt werden sollte, da es ansonsten eingezogen werden muss“, erklärt Fischbach. Durch dieses Vorgehen habe sich die Situation im Vergleich zu den Vorjahren auch schon gebessert.

Es sei jedoch trotzdem schwierig, verwahrloste Fahrräder ausfindig zu machen und von denen zu unterscheiden, die noch einem Besitzer haben, so der Pressesprecher. „Es gibt Pendler, die ihre Räder mehrere Wochen stehenlassen und auch manche Radfahrer, die bewusst nur Teile der Räder zurücklassen.“ Er habe auch schon Anrufe von besorgten Fahrradbesitzern erhalten, die Angst haben, dass ihr Rad unwissend entfernt werden würde.

Über den Zustand des Unterstandes ist die Stadt zwar informiert, doch ist zurzeit kein Härtefall bekannt, gegen den etwas dringend unternommen werden müsste, so Fischbach. Daher werden die Fahrräder am Bahnhof vorerst stehenbleiben.

In der Regel werden zerstörte beziehungsweise komplett unbrauchbare Fahrräder abmontiert und anschließend geschrottet. Räder, die noch funktionsfähig sind und bei denen sichergestellt wurde, dass sie keinen Besitzer mehr haben, werden letztendlich vom Fundbüro der Hansestadt Stendal bei Versteigerungen angeboten.