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Industriemesse Claus Gernert gibt im Breisgau Gummi

Mit sechs Firmen präsentiert sich der Landkreis ab 1. Februar auf der Industriemesse „i+e“. Eine kommt aus Tangermünde.

Von Egmar Gebert 27.01.2017, 00:01

Tangermünde l Wer im Norden von Tangermünde über die B 188 fährt, wird den Flachbau der Gummiwerke AG im dortigen Gewerbegebiet nicht auf Anhieb entdecken. Er versteckt sich etwas hinter den meist höheren Gebäuden seiner Nachbarn. Verstecken muss sich das Dutzend Tangermünder Gummiwerker mit dem, was es produziert, jedoch keineswegs. Und das tut der Mittelständler auch nicht.

Wenn sich am 1. Februar die Tore der Industriemesse „i+e“ im baden-würtembergischen Freiburg öffnen, werden die Besucher – rund 10 000 werden erwartet – unter den 360 Ausstellern auch die dGw Gummiwerke AG aus Tangermünde finden. Werkleiter Claus Gernert fährt bereits am Montag in den Breisgau, um die Präsentation auf der größten Industriemesse im Südwesten Deutschlands vorzubereiten. Die Gummiwerke sind eines von sechs altmärkischen Unternehmen, die das in diesem Jahr tun werden.

Das Stendaler Innovations- und Gründerzentrum BIC Altmark organisiert die Auftritte für altmärkische Firmen auf der Freiburger Industriemesse alle zwei Jahre. 2015 nahm Gernert dieses Angebot für die Gummiwerke erstmals an. „Das wirkt immer noch nach“, sagt er und nennt Firmenkontakte, die er auf der „i+e 2015“ knüpfte, Aufträge, die sich aus Messegesprächen ergaben.

Seit zehn Jahren sind die Gummiwerke Tangermünde am Markt. Mit Gummiformteilen erschlossen sie sich ihr Marktsegment, tun es immer wieder aufs Neue, querbeet durch nahezu alle Branchen, deutschlandweit und in einigen europäischen Ländern.

Ob Spezialdichtungen, Schläuche, Faltenbälge aus den gewünschten Gummimischungen, Kreuzfederbänder für Bettgestelle oder Turbolader-Ansaugschläuche für verschiedene Fahrzeug- typen – alles kommt aus Tangermünde.

Auch die Fertigung sogenannter Zweikomponenten-Bauteile, in denen unterschiedliche Gummisorten, Gummi mit Kunststoff oder auch Gummi mit Metall kombiniert werden, beherrschen die Tangermünder. „Das machen nicht viele“, nennt Claus Gernert eine der Stärken des Unternehmens. Meist steht am Anfang die Frage eines potenziellen Kunden: „Ich bräuchte da so ein bestimmtes Teil, könnt ihr das machen?“

„In den meisten Fällen können wir, eigentlich fast immer“, sagt Werkleiter Gernert nicht ohne Stolz auf seine Mannschaft. Die berät den Kunden und erstellt ein Konzept für das neue Produkt, das dann in Tangermünde als Prototyp entsteht, bemustert, sprich auf Herz und Nieren geprüft, und schließlich für den Kunden in Serie gebaut wird. Stückzahlen von 200 bis 500 000 sind machbar.

All das und noch jede Menge mehr Informationen hat Claus Gernert neben einer Produktauswahl in seinem Freiburg-„Koffer“. Dort, in einer „Region mit viel Potenzial“, wie Gernert den Wirtschaftsraum südlich von Stuttgart und das Dreiländer- eck Deutschland-Schweiz-Frankreich nennt, noch bekannter zu werden, ist einer der Gründe für die 750-Kilometer-Reise. „Ohne diese Messe wäre es schwer, unsere Angebote dort darzustellen“, weiß er aus den 2015er Erfahrungen. Und: „Ich erwarte schon, dass wir auch dieses Mal wieder ein paar Neukunden treffen.“

Erste Messekontakte am Stand E 104 – Gummiwerke AG in Halle 1 der „i+e 2017“ sind schon festgezurrt.