Ersten beiden Blutspendequartale liefen sehr gut an / Auch bei sommerlicher Hitze 126 Spender Kleiner Stich mit viel Wirkung
Blutspenden ist wichtig. Das weiß eigentlich jeder. Nicht immer ist der Anflauf bei den Blutspendeterminen groß. Doch in Stendal erreichten die DRK-Blutspender einen neuen Ferienrekord – ein Sommermärchen von der Pritsche.
Stendal. Die geläufigste Blutspende ist die Vollblutspende, bei der aus einer Vene, meist in der Ellenbeuge, etwa 500 Milliliter Blut entnommen werden. Das gespendete Blut wird haltbar gemacht, also konserviert, untersucht und dann, wenn es geeignet ist, in verschiedene Blutprodukte aufgetrennt. Diese werden in einer Blutbank eingelagert. So geschah es auch bei der Blutspende am Mittwoch. Weiße Schriftbänder vom DRK wiesen am Mittwochnachmittag am Möchskirchhof auf den Blutspendetermin im Hildebrand-Gymnasium hin.
"Bei der extremen Hitze und der jetzigen Urlaubszeit, können wir wohl nicht mit vielen Spendern rechnen", meinte die DRK-Verantwortliche Monika Brinckmann-Büttner.Schon im Vorfeld der Blutspendeaktion.
Doch um 16 Uhr deuteten viele Fahrräder und Autos vor dem Gymnasium auf eine rege Beteiligung hin. "Ehrlich gesagt, ich bin total über die Resonanz überrascht. Schon nach 45 Minuten konnten wir bereits um die 60 Spender begrüßen, darunter erfreulicher Weise viele Jugendliche", sagte die Leiterin freudig.
Von "alten Hasen" und den "Neuen"
In ihrer Meinung wurde sie von Sven Knoll, von der Dessauer Blutspendezentrale unterstützt. "Der heutige Termin läuft trotz der Hitze super. Besser geht es nicht. Vorausschauend rechneten wir mit um die 100 Spender."
So verwundert es nicht, dass Bärbel Wachtel bei der Aufnahme alle Hände voll zu tun hatte. Denn es warteten bis zum Aktionsende gegen 20 Uhr viele Menschen auf eine schnelle Abfertigung. 126 Spender, darunter zehn Erstspender lautete das freudige Ergebnis der sommerlichen Blutspendeaktion.
Dazu gehörten unter anderem die 20-jährige Sina Berghoff aus Stendal. "Da ich einen medizinischen Beruf erlerne, ist die Blutspende für mich selbstverständlich. Ich weiß, dass Blut ständig benötigt wird und daher wollte ich schon immer spenden", meinte auch Spenderin Ivonne Bonhage aus Tornau. Mit 14 Spenden gehörte Berthold Strauß aus Bindfelde dagegen bereits zu den " alten Hasen".
Nach der Bluttropfenentnahme und der Temperaturmessung bei der Laborschwester Martina Brennecke und der Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustandes bei den Ärztinnen Dr. Hannelore Wienmeiste und Dr. Barbara Tetzner wurde mit einem kleinen Stich in der Vene ein halber Liter Blut entnommen, was die Erstspender etwas skeptisch betrachteten, aber meist im Gespräch mit den Pritschennachbarn oder Schwestern, die ungewohnte Situation problemlos meisterten. "Es ist ungewohnt zu sehen, wie ein halber Liter von meinem Blut in so kurzer Zeit in diesen Sack landet", meint Erstspenderin Sina Berghoff.
Bereits vor dem Spendenauftakt waren fleißige Helferinnen unterwegs, um für das Büfett kraftbringende Leckerein vorzubereiten. Dankend nahmen viele die Stärkung zu sich.
Mit einem Blick auf das vergangene Jahr führte das Stendaler DRK 21 Blutspendetermine durch. Dort wurden insgesamt 2445 Spender und 484 Erstspender begrüßt. In diesem Jahr wurden bereits zwölf Termine angeboten, die 1125 Spender und 295 Erstspender nutzten.
Das Deutsche Rote Kreuz stellte heruas, dass es allen Spendern ein dickes Lob ausspricht. Denn Spenden sei nicht selbstverständlich.
Nach Informationen des Deutschen Roten Kreuzes liegt der Anteil der Spender, die als Blutspender in Frage kommen in Deutschland bei 2,3 Prozent. Der Anteil der Blutspender schwankt regional sehr, teilweise liegt er bei über zwölf Prozent.