Tangerhütter Schülerin bei der Leipziger Buchmesse unter rund 1300 Teilnehmern ausgezeichnet Lina (14) ist erfolgreiches "Manga-Talent"
Lina Schreier (14) aus Tangerhütte malt und zeichnet gern. Vor allem die fantasievollen, japanischen Comic-Gestalten haben es ihr angetan. Jetzt ist sie als "Manga-Talent" bei der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet worden - in ihrer Kategorie unter den ersten zehn aus rund 1300 jungen Künstlern.
Tangerhütte l Wochen, manchmal Monate arbeitet sie an ihren Bildern. Farbenfrohe Werke, zarte Wesen mit Elfenohren und tiefgründigen, großen Augen entstehen da auf dickem Aquarellpapier. Mit dem Manga-Zeichnen angefangen hat die Achtklässlerin vor gut zwei Jahren, auch weil ihr Onkel, der in Japan lebt, ihr so manches Comic-Heft zukommen ließ. "Man kann dabei so richtig seine Fantasie ausleben", sagt Lina.
Schon die Bleistiftskizzen erstellt sie auf großen Formaten, sammelt über Wochen Ideen, bevor es ans eigentliche Bild geht. Mit Feder und Tusche oder auch mit den speziellen Farbstiften der Manga-Freunde wird dann ausgefeilt, was zuvor im Kopf gereift ist. Das Bild, das sie für den Zeichenwettbewerb "Manga-Talente" eingereicht hat, zeigt einen jungen Mann mit Elfenohren und ein Mädchen, umschwirrt von kleinen weißen Fantasiewesen. Unter dem Motto "Gegensätze" stand der Wettbwerb in diesem Jahr. Fast einen Monat hat Lina, den Abgabetermin im Nacken, an diesem Bild gearbeitet.
Rund 1300 Einsendungen gab es, entweder als Einzelbild oder als gezeichnete Geschichte aus mehreren Bildern. In ihrer Kategorie kam Lina unter die ersten zehn, und das machte auch ihre Eltern Ronald und Ricarda sowie Bruder Martin stolz. Zur Preisverleihung fuhr deshalb auch die ganze Familie mit und staunte nicht schlecht: "Viele Manga-Fans sind selbst wie lebende Comic-Figuren in bunten Kostümen umhergelaufen", berichtet Vater Ronald Schreier. Und Mutter Ricarda sagt: "Wir unterstützen dieses Hobby gerne, wir sind froh, dass Lina etwas Sinnvolles in ihrer Freizeit macht."
Die Gymnasiastin, die auch gemeinsam mit ihrem Bruder seit Jahren Klavier spielt und schon bei manchem musikalischen Wettbewerb ausgezeichnet wurde, würde gerne noch viel mehr zeichnen, aber oft gehe die Schule vor, erzählt sie. So ganz von ungefähr kommt die künstlerische Neigung in der Familie übrigens nicht. Etliche Gemälde des Opas sind im Haus zu sehen, auch einen Zeichenkurs beim Stendaler Rüdiger Laleike hat Lina schon absolviert und Mutter Ricarda spielte früher lange Geige.
Die Auszeichnung auf der Buchmesse war für Lina ein ganz besonderer Höhepunkt - aber auch Ansporn weiterzumachen. Die nächsten Arbeiten beginnen schon, im Skizzenblock Gestalt anzunehmen. Eine Manga-Figur am Klavier hat sie sich vorgenommen. Ein anderes Bild - ein Mädchen mit fliegenden grünen Haaren und wehenden roten Schleifenbändern - soll aber zuerst fertig werden.