Luchsgehege Lefty und Henry wohnen nun größer
Nach rund einem Jahr ist die Erweiterung der Luchsanlage im Stendaler Tiergarten abgeschlossen.
Stendal l 16 Jahre sind vergangen, seit der Verein der Freunde und Förderer des Tiergartens mit Unterstützung der Lotto-Toto-Gesellschaft das erste neue Tiergehege präsentierte. „Das war die Bärenanlage“, erinnerte sich Vereinsvorsitzender Uwe Donner am Dienstagnachmittag. Gestern wurde die mittlerweile siebte Anlage eingeweiht. Die beiden Luchse Lefty und Henry haben nun ein größeres Zuhause, wenn die Bepflanzung angegangen ist wird sie an den Harz erinnern. Dort begann ebenfalls vor etwa 16 Jahren die Wiederansiedlung der Raubkatze in freier Wildbahn.
„Unsere Strategie war in den vergangenen Jahren, weg von den kleinen Käfigen zu kommen, weg von Kacheln und Fliesen, hin zu Freigehegen“, erklärte Donner. Kaum vorstellbar sei es, dass auf der selben Fläche wie die Luchsanlage noch 1990 zwei Käfige für sibirische Tiger standen.
Die Erinnerung galt aber nicht nur der früheren Form der Tierhaltung, sondern auch einem langjährigen Weggefährten aus dem Verein. „Es ist das erste Mal, dass unser Gründungsmitglied und Geschäftsführer Harald Jäger nicht bei einer Einweihung dabei ist“, sagte Donner. Im Oktober war Jäger verstorben, die zahlreichen Vereinsmitglieder legten eine Gedenkminute ein. Jäger sei kreativer Geist und Denker im Verein gewesen, ein Motor auch für die weiteren Projekte, zu denen auch die Tigeranlage, die neugestaltete Wolfsanlage, die begehbare Voliere und die Exotenanlage für Krallenaffen und Südamerikatiere gehören.
„Nun sind wir mit den großen Anlagen erstmal durch“, sagte der Vereinsvorsitzende. Natürlich würden die Freunde und Förderer dem Tiergarten auch weiterhin zur Seite stehen, etwa wenn es um die Anschaffung neuer Tiere, das Anlegen neuer Grünanlagen oder auch den Imbiss gehe. Seit Anfang dieses Monats gibt es den provisorischen Kiosk auf dem Tiergartengelände nicht mehr, somit auch keine Gastronomie. Nun bleibt abzuwarten, welche Entscheidung der Stadtrat trifft. „Ich äußere mich dazu nicht“, blieb Donner zurückhaltend, „aber im kommenden Jahr werden wir wieder eine Versorgung haben.“
Im Frühjahr war dem Tiergarten ein Holzpferd übergeben worden. Es war im Berufsbildungswerk entstanden. „Das alte war der Witterung zum Opfer gefallen“, sagte Tiergartenleiterin Anne-Katrin Schulze. „Der Verein hatte uns erst gebeten, das Pferd auszubessern, aber es zeigte sich schnell, dass ein neues hergestellt werden musste“, sagte Zimmermeister Heiko Tannhäuser. Gestern nun wurde auch die neue Kutsche eingeweiht. „Das ist ein sehr beliebtes Fotomotiv, vor allem für Familien“, hat Schulze festgestellt.