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Montessori-Grundschule in Bindfelde vom Kultusministerium anerkannt Maren Völz fühlt sich bestätigt: "Was wir hier tun, ist gut und richtig"

Von Reinhard Opitz 21.07.2010, 14:57

Die Freie Montessori-Schule in Bindfelde hat es geschafft. Das Kultusministerium von Sachsen-Anhalt hat ihr nach drei Jahren Betrieb die Eigenschaft einer "anerkannten Ersatzschule" zuerkannt.

Bindfelde. Im ferienstillen Schulgebäude auf dem Bauernhof ist nur der erleichterte Seufzer von Maren Völz zu hören: "Endlich geschafft. Darauf haben wir drei Jahre lang hingearbeitet." Die Erzieherin, neben ihrer Mutter Dorothea Schulz Geschäftsführerin der Schulträger-gGmbH, fühlt sich in ihrer Arbeit bestätigt. "Nach der staatlichen Genehmigung, die Schule zu betreiben, die wir vor drei Jahren erhielten, bescheinigt uns das Ministerium jetzt nach eingehender Prüfung einen beanstandungsfreien Schulbetrieb", zitiert Maren Völz aus dem Schreiben aus Magdeburg.

Die Anerkennung des Ministeriums bestätigt den Schulbetreibern auch: Die Lehrkräfte – ein Team von drei festangestellten Pädagogen mit Schulleiterin Christel Fichtner – sind ausreichend qualifiziert und finanziell nicht schlechter gestellt als ihre Kollegen an staatlichen Schulen. Sie haben im abgelaufenen Schuljahr 21 Schüler unterrichtet, im nächsten werden es 27 sein. Die Betriebserlaubnis der privaten Grundschule in Bindfelde ist auf 36 Schüler begrenzt – "mehr", so Maren Völz, "sollen es auch in Zukunft nicht werden".

Mit der staatlichen Anerkennung in der Hand können die Schulbetreiber jetzt Zuschüsse zu den Lohnkosten beantragen, die sich nach der Anzahl der Schüler richten. Maren Völz hofft, dass damit 75, vielleicht 80 Prozent der Personalkosten vom Land getragen werden.

Das Kultusministerium hat die Bezeichnung der Bindfelder Schule mit "Staatlich anerkannte Ersatzschule, Freie Grundschule auf dem Bauernhof, Freie Montessori-Schule Bindfelde" festgesetzt. Ein ausgewachsener Name für die kleinste Schule weit und breit. Das Schild, auf dem er demnächst prangen wird, hat Maren Völz schon in Auftrag gegeben.

Die Ausrichtung nach den Grundzügen des Erziehungs- und Bildungskonzepts von Maria Montessori (1870-1952) liegt ihr ganz besonders am Herzen. Wer dauerhaft als Lehrer in Bindfelde arbeiten möchte, muss neben beiden Staatsexamen auch das Montessori-Diplom ablegen – eine Qualifizierung, für die die Montessori-Vereinigung bundesweit Kurse anbietet. Das Konzept beinhaltet neben dem normalen, an Klassen und Fächer gebundenen Unterricht auch jahrgangsübergreifende Stunden, in denen die Schüler einander helfen, sich gegenseitig Erlerntes erklären und damit festigen. "Wir vermitteln anschauliches und selbständiges Lernen von Anfang an. Bestimmte Inhalte erarbeiten sich die Kinder selbst, so wird ihr Selbstwertgefühl gesteigert", sagt Maren Völz. "Dabei dürfen sie sich im Unterricht auch bewegen."

Die staatliche Anerkennung ihrer Schule wertet sie auch als wichtiges Signal für die Eltern: "Das Land hat bestätigt, dass das, was wir hier machen, gut und richtig läuft."