9. "Rock unter den Eichen"-Festival lockte wieder Hunderte Besucher an Metalfreunde entern Bertingen
Das kleine Dorf Bertingen bebte am Wochenende wieder, denn das "Rock unter den Eichen"-Festival ging in die bereits neunte Runde. 16 Metal-Bands lockten hunderte Fans in das Bördedorf.
Bertingen l Hunderte Metal-Fans aus ganz Deutschland, Polen, Dänemark und den Niederlanden strömten am Wochenende wieder in das kleine Dorf Bertingen, um beim neunten "Rock unter den Eichen"-Festival (RUDE) dabei zu sein. Lange Haare bei Frauen und Männern, schwarze Hosen, dunkle Bandshirts, Lederjacken und Kutten, die über und über mit Aufnähern bedeckt sind, waren bei den Metalfans der vorherrschende Stil.
Dazu kam noch eine ordentliche Ladung Kunstblut, die am Merchandise-Stand verkauft wurde und von den düsteren Musikfreunden mit Freude angenommen wurde. Blutverschmierte Gestalten, die Fratzen zogen und die Teufelsgabel in die Höhe reckten, bestimmten am Wochenende das Bertinger Dorfbild.
Doch wer glaubt, dass auf dem Gelände Chaos herrschte, der täuscht sich. Es gab keinerlei Prügelei, keine Randalierer und keine Verletzten. Es wurde friedlich Seite an Seite gefeiert. Selbst als am späten Samstagabend der Strom ausfiel und erst der Auftritt von "Varg" unterbrochen werden musste und sich danach der Gig der Headliner "Legion of the Damned" verzögerte, blieben die Besucher ruhig und ließen die Techniker ihre schweißtreibende Arbeit verrichten.
Dabei half natürlich, dass sich die Varg-Mitglieder für die vielen wartenden Fans verantwortlich fühlten und mal eben die letzten beiden Whiskey-Flaschen spendierten. Den Ausschank übernahmen die fünf Bandmitglieder selbst und bereits nach wenigen Minuten war die Alkoholreserve von Varg aufgebraucht.
Auch wenn das Festival dieses Mal von kleineren Pannen begleitet wurde, so war es für die Besucher wieder ein voller Erfolg. Ein kurzer Stromausfall am Freitagabend, als ein Gewitter und ein Wolkenbruch den Auftritt des Abendhöhepunktes "Napalm Death" verzögerten oder als der Auftritt der Eröffnungsband "Blackest Dawn" zu platzen drohte, weil ihre Bassgitarre den Geist aufgegeben hatte und der Bass von "Headshot" als Ersatz herhalten musste, machten das neunte Rude spannend. Auf dem kleinen, hügeligen Festivalgelände wurde es am Wochenende den Organisatoren, Technikern, Bands und Zuschauern wirklich nicht langweilig.
Verständlich, denn 16 Hardcore- und Metal-Bands präsentierten auf der Bühne lautstark ihre Lieder. Auch eine der bekanntesten Bands der deutschen Death-Metal-Szene gab sich in Bertingen die Ehre. "Debauchery" aus Stuttgart spielte am Freitagabend alle anderen vorherigen Bands an die Wand und erntete stehenden Beifall. Nicht nur die Musik der drei Stuttgarter überzeugte die Massen, sondern auch ein ganz besonderes Geschenk, dass sie dem Publikum mitgebracht haben: eine Stripperin, die sich während des Auftritts auf der Bühne auszog. Vor allem bei den männlichen Fans war die Stimmung auf dem Höhepunkt und als danach die Headliner "Napalm Death" die Bühne betraten, gab es kein Halten mehr.
Aber auch die weniger bekannten Bands wie "Milking the Goatmachine", "Asenblut" oder "Kneipenterroristen" wurden von den Zuschauern mit viel Gegröle, exzessivem Bierkonsum und Headbanging geehrt.