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Nahverkehr Mit dem Bus zum Flugplatz-Flohmarkt?

Einige Stendaler wünschen sich eine Bushaltestelle direkt am Eingang zum Flugplatzgelände.

Von Volker Langner 18.02.2019, 18:05

Stendal l Flugvorführungen und -wettkämpfe bis hin zu nationalen Titelkämpfen ziehen immer wieder zahlreiche Besucher auf den Flugplatz in Borstel. Aber auch andere Großveranstaltungen wie Flohmärkte, Motorsportrennen, VW-Treffen sind Besuchermagneten. „Da wäre es doch angebracht, am Flugplatz eine Bushaltestelle einzurichten“, regte eine Leserin am Volksstimme-Telefon an und meinte, dass die nächste Haltestelle sich in rund einen Kilometer Entfernung im Ortsteil Borstel befände.

„Der Landkreis schätzt die Kosten für die Errichtung einer einseitigen, barrierefreien Bedarfshaltestelle in der Osterburger Straße, die von der Stadt zu tragen wären, auf zirka 50.000 Euro“, antwortete die Stendaler Stadtverwaltung auf eine entsprechende Volksstimme-Nachfrage. In dem Schreiben verweist Stadtsprecher Philipp Krüger darauf, dass die Bushaltestelle in Borstel lediglich 300 Meter von der Einfahrt auf das Flugplatzgelände entfernt sei. Diese Entfernungsangabe ist korrekt, wie die Redaktion bei einer Messung feststellte. Auch unter diesem Umstand halte der Landkreis den Bau einer Haltestelle für „schwer vermittelbar“, so Krüger, „wenn man berücksichtigt, dass es gemäß der Satzung des Landkreises Schulkindern zuzumuten ist, zwei Kilometer zur nächsten Haltestelle zu laufen“.

Eine reguläre Haltestelle am Flugplatz hält selbst Matthias Jahn, Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Stendal-Borstel mbH, für wenig sinnvoll. Aufwand und Nutzen stünden in keinem Verhältnis. „In den Bussen, die nach Borstel fahren, sitzen nur wenige drin“, hat er festgestellt.

Allerdings habe die Idee, bei Großveranstaltungen auf dem Flugplatz eine Bedarfshaltestelle einzurichten „durchaus Charme“. Gespräche mit dem Landkreis habe es dazu schon gegeben. Solch eine Bedarfshaltestelle sieht Jahn aber nicht an der Osterburger Straße. Schon aus Sicherheitsgründen. „Die Bushaltestelle würde sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite unseres Geländes befinden, so dass die Fahrgäste, die zu uns wollen, die Fahrbahn überqueren müssten.“

Aus der Verwaltung heißt es dazu: „Für die Anlage einer dauerhaften Querungshilfe sind die örtlichen Voraussetzungen, baulich und aus dem Straßenverkehrsrecht, nicht gegeben. Die Straßenbreite ist für Einbauten nicht ausreichend, und die Geschwindigkeit wäre auf Dauer zu reduzieren.“

Der Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft bringt daher das Flugplatzareal ins Gespräch. Er sagt: „Wir haben eine große Betonfläche, auf der Fahrzeuge parken. Dort könnten Busfahrgäste problemlos ein- und aussteigen.“

Übers Knie will Jahn dabei aber nichts brechen. Aus seiner Sicht sollte erst einmal der Bedarf ermittelt werden. „Das wäre mal mit einem Probebetrieb, beispielsweise bei einem Flohmarkt, möglich.“