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Neubau Schule wäre Helikopter im Weg

Der mögliche Schulstandort an der Stendaler Wendstraße stößt auf Skepsis. Der Hubschrauberlandeplatz müsste weg.

Von Thomas Pusch 02.03.2017, 00:01

Stendal l Zwei Standorte stehen für den Neubau der Petrikirchhofschule zur Auswahl. Entweder am Haferbreiter Weg oder der Wendstraße soll die neue Schule entstehen. Für die Haferbreite sprechen, dass die dort bereits vorhandenen Sporteinrichtungen genutzt werden können. Außerdem ist dort nicht mit archäologischen Arbeiten zu rechnen und der denkmalpflegerische Wert ist nur gering.

Stadtrat Wilfried Wollenberg (SPD) brachte gegenüber der Volksstimme einen weiteren Punkt ins Gespräch, der gegen den Standort Wendstraße spricht. „Der Ersatzlandeplatz für den Hubschrauber zum Johanniter-Krankenhaus würde verlorengehen“, stellte er fest. Unter bestimmten Bedingungen, etwa bei Sturm, sei der aber erforderlich. Als Ersatz müsste ein weiter entfernter Platz gefunden werden, was aber auch einen weiteren Transport mit dem Rettungswagen bedeuten würde.

Aus Sicht des Johanniter-Krankenhauses hat der Sozialdemokrat ins Schwarze getroffen. „Der Erhalt des Hubschrauberlandeplatzes am Nordwall als Ausweichlandeplatz ist uns sehr wichtig“, betonte Krankenhaussprecherin Claudia Klupsch auf Volksstimme-Nachfrage. Gerade auch, wenn technische Probleme im Dachbereich auftreten, beispielsweise der Fahrstuhl oder die Heizung defekt sind, diene der Landeplatz als Ausweichmöglichkeit. Fälle für die Frauen- und Kinderklinik würden außerdem immer am Nordwall landen, weil sie noch mit dem Rettungswagen weiter zur Bahnhofstraße gebracht werden müssen und von dort aus der Weg kürzer sei. Und das wird noch bis 2019 notwendig sein, wenn der Neubau fertiggestellt ist, in den auch die beiden Abteilungen einziehen. Bis zu zehnmal im Jahr wird der Landeplatz angeflogen. Einen Ausweichstandort hätte das Johanniter-Krankenhaus nicht, wie die Sprecherin erklärte. Sie sieht den möglichen Schulstandort auch aus einem anderen Grund kritisch. „Bei Einsatzfahrten wird die Nachbarschaft einer Grundschule, weil die Straßen noch mehr vollgeparkt sind und außerdem die Kinder gefährdet sind, wenn sie über die Straße gehen“, meinte Klupsch.

Dem stimmt auch Wollenberg zu, der außerdem darauf hinweist, dass durch einen Neubau die derzeit vorhandenen Freizeitsportplätze für Fußball und Volleyball den Kindern und Jugendlichen verlorengehen würden. Schließlich hat er auch noch ästhetische Zweifel: „Ein Schulneubau dieser Dimension bedeutet einen erheblichen Eingriff in das Stadtbild im Bereich der schützenswerten Wallanlage und einer der wenigen grünen Oasen, die unsere Innenstadt dringend benötigt“.