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Nachfolger Neue Ärzte eröffnen ihre Praxis

Am 1. Februar öffnet in Bismark die Gemeinschafts-Praxis von Anne Güttel und Stephan Dröse.

Von Axel Junker 29.01.2018, 11:19

Bismark l „Es soll ein reibungsloser Übergang werden“, erklärt Anne Güttel den Prozess von der Schließung der beiden Arztpraxen im Bismarker Ambu bis zur Eröffnung der eigenen Gemeinschafts-Praxis an der Döllnitzer Straße. Am 1. Februar öffnet die neue Praxis um 13 Uhr. In der darauf folgenden Woche sind ab 5. Februar bereits die ersten Labortermine vergeben. „Es können alle zu uns kommen, die zuvor von den Ärztinnen Beier und Fröhlich behandelt wurden“, sagt Stephan Dröse.

Die beiden Fachärzte Anne Güttel und Stephan Dröse haben den kompletten Patientenstamm der beiden Allgemeinmedizinerinnen Margrit Beier und Angelika Fröhlich übernommen. Bis auf Kleinkinder und Babys. „Dafür sind wir nicht ausgebildet“, stellen Güttel und Dröse unisono fest. „Das heißt aber nicht, dass wir zum Beispiel ein Schulkind, das zu uns kommt und Schnupfen hat, wieder wegschicken“, erklärt Stephan Dröse.

Übernommen haben die beiden Fachärzte auch die Schwestern ihrer Vorgängerinnen. Vier der Ambu-Schwestern wurden eingestellt, zwei sind in Rente gegangen und zwei sind neu. Von dem Schwestern-Sextett haben zwei eine spezielle Ausbildung. Sie dürfen unter anderem auch Hausbesuche machen.

Anne Güttel und Stephan Dröse haben sich für eine Gemeinschafts-Praxis entschieden. Ihre Vorgängerinnen hatten eine gemeinsame Praxis. Der Unterschied: Vorher war man Patient von Beier oder Fröhlich, jetzt ist man Patient von Güttel und Dröse. „Wir planen, die Praxis durchgehend aufzuhaben“, erzählt Anne Güttel. „Es soll keine Urlaubszeiten geben.“ Die Sprechstunde am Donnerstag ist vor allem für die berufstätige Bevölkerung vorgesehen. Ansonsten handelt es sich um vorläufige Öffnungszeiten (siehe auch Infokasten), die künftig noch angepasst werden können.

Mit den beiden neuen Ärzten sind auch neue Angebote gegenüber den Vorgängerinnen verbunden. So dürfen Anne Güttel und Stephan Dröse Überprüfungen wie Belastungs- und Langzeit-EKG, Lungenfunktionstest sowie Langzeit-Blutdruck vornehmen.

Warum haben sich nun die beiden neuen Ärzte nicht für das Ambu sondern für die ehemalige Polizeistation entschieden? „Unser erster Plan war es, die Praxen im Ambu umzubauen“, erzählt Stephan Dröse. Der Umbau wäre sehr aufwendig gewesen, hätte mindestens ein halbes Jahr gedauert und erst mit Schließung der bestehenden Praxen begonnen werden können. Als Ausweichquartiere waren Container oder die ehemalige Polizeistation vorgesehen. Als sich Güttel und Dröse aber näher mit dem Objekt an der Döllnitzer Straße befassten, rückte dieses in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Die Räume standen leer und der Umbau konnte so geplant werden, dass man am 1. Februar öffnen konnte.

„Ich kannte die Praxis in Bismark“, erzählt Stephan Dröse. Als Notarzt hatte er im Ambu desöfteren zu tun. Da er sich beruflich verändern wollte, beschäftigte er sich mit einer eigenen Praxis und dem Angebot der Kassenärztlichen Vereinigung für Bismark. Benötigt wurde ein zweiter Arzt. Er fragte bei Kollegin Anne Güttel nach und die antwortete laut Dröse „unerwartet mit Ja“. Es schien der passende Zeitpunkt.

Stephan Dröse (40, unverheiratet, ein Kind, wohnt in Stendal) stammt aus dem Brandenburgischen und hat in Berlin studiert. Elf Jahre hat er im Johanniter-Krankenhaus in Stendal gearbeitet, zuletzt als Oberarzt für Gastroenterologie und zudem als Notarzt. „Aus familiären Gründen wollte ich mich nun verändern“, erzählt Dröse. „Ich wollte vor allem mehr Zeit haben.“

Anne Güttel (36, lebt in fester Partnerschaft, zwei Kinder, wohnt in der Einheitsgemeinde Bismark) ist in Schkopau aufgewachsen und hat in Halle studiert. Seit 2007 arbeitete sie im Johanniter-Krankenhaus in Stendal als Fachärztin für Innere Medizin. „Ich war auch auf der Suche nach einer familienfreundlicheren Arbeit“, begründet Güttel ihren Schritt zur beruflichen Veränderung.

Die Gemeinschaftspraxis Güttel/Dröse erschließt sich an der Döllnitzer Straße 25a auf insgesamt 220 Quadratmetern. Gegenüber der Polizei-Station sind einige Räume dazugekommen. Die neue Praxis ist behindertengerecht. An dem umfangreichen Umbau waren vor allem regionale Firmen beteiligt. „Sie haben sich sehr bemüht, uns noch in ihre enge Auftragslage unterzubringen“, sagt Stephan Dröse. Unterstützt wurden sie bei der Umsetzung ihres Projektes zudem von Hans-Dieter Voigtländer und Einheitsgemeinde-Bürgermeisterin Annegret Schwarz. Am Donnerstag öffnet die Praxis.