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Leutstettener Pferdetag und Oktoberfest in Jerchel gefeiert Neue Halle für alte Pferderasse

Von Birgit Schulze 27.09.2010, 06:21

Einen Tag lang drehte sich in Jerchel alles um die alte Rasse des Leutstettener Pferdes, auch Sarvarer Pferd genannt. Und zwar auf dem Tannenhof der Familie Düsedau. Die hat sich vor allem vom Aussterben bedrohten Tierrassen verschrieben und dazu gehören auch die inzwischen selten gewordenen Leutstettener Pferde.


Jerchel. Doch nicht nur die Pferde selbst lockten zahlreiche Besucher auf den Arche-Hof der Familie Düsedau, sondern auch die Einweihung der neuen Reithalle, die mit einem kleinen Oktoberfest gebührend gefeiert wurde. In der Halle werden Reitkurse angeboten. Sie soll aber auch eine Erweiterung des kulturellen und touristischen Angebots für die Region darstellen, sagte Uwe Düsedau. Denn auch Pensionspferde sowie Gäste aus anderen Regionen und Wanderreiter sind auf dem Tannenhof in Jerchel stets willkommen.

Interesse weckte am Sonn- abend aber auch der Informationsstand des "Fördervereins Leustettener Pferd". Gekommen waren Mitglieder aus ganz Deutschland. Darunter Marion Sieber mit ihren einjährigen Zwillingen Lucas und Daniel aus Pfaffenhofen, Viola Führer aus Hohenpeißenberg oder Jutta Höhmann aus Verden bei Bremen. Auch Gastgeberin Dörte Düsedau ist Mitglied des Fördervereins.

Zentrum der Zucht ist aber der Ort Leutstetten in Bayern und so wunderte es nicht, als der erste Vorsitzende des Vereines, Matthias Vogt, zur Eröffnung sagte: "Danke, dass wir erstmals so weit im Norden unsere Mitgliederversammlung und unsere Zuchtschau organisieren konnten. Und das im Herzen der Altmark, die ja vor allem für ihre Kaltblüterzucht bekannt ist."

Das Leutstettener Pferd, früher unter dem Namen Sarvarer, als Halbblut in Ungarn gezüchtet, steht heute auf der roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH).

Fohlenbrennen und Stutbucheintragungen wurden vom Zuchtverband für Klein- und Sportpferdrassen vorgenommen, und eine kleine Finanzspritze in Höhe von 500 Euro für den großen Reithallenneubau auf 40 mal 20 Metern gab es vom Maschinenring Elb-Havelwinkel, einem Verbund zum Technikaustausch für haupt- und nebenberufliche Landwirte, in dem auch der Tannenhofbetreiber Mitglied ist.