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Einsegnungs-Gottesdienst für Stefan Kemper-Kohlhase / Gemeinde freut sich auf ihren Pfarrer Norwegen passé: Neue Mission in Kläden

Von Dirk Andres 15.01.2013, 02:30

Seit dem Weggang von Peter-Michael Schmudde vor sieben Monaten war der Pfarrbereich Kläden ohne Pfarrer. Mit Stefan Kemper-Kohlhase wurde vor einigen Wochen ein Nachfolger gefunden. Am Sonntag wurde er mit einem Einsegnungsgottesdienst in Kläden begrüßt.

Kläden l "Es ist noch keine drei Wochen her, dass ihr euch von Norwegen ins Mittelmeerklima Altmark aufgemacht habt und habt alle Zelte abgebrochen. Dazu gehört viel Mut", sagte Superintendent Michael Kleemann am Sonntag zum Einsegnungs-Gottesdienst von Stefan Kemper-Kohlhase in der Klädener Kirche. Jeder Platz war besetzt und zeigte das große Interesse am Nachfolger von Peter-Michael Schmudde, der zehn Jahre lang in Kläden seinen Dienst verrichtet hatte und im Mai nach Wernigerode gegangen war.

Der Neue, Stefan Kemper-Kohlhase, hat für die neue Stelle in Kläden seine Wahlheimat Norwegen aufgegeben. "Er wollte sich verändern und wir brauchten Verstärkung. Dass die Wahl auf ihn gefallen ist, war, denke ich, eine gute Entscheidung", sagte der Superintendent. Und die Chemie stimmte von Beginn an auch auf beiden Seiten. "Nach meinem ersten Besuch habe ich gemerkt, hier passe ich hin", erinnert sich der 43-Jährige an den Vorstellungsgottesdienst im September. Wenige Wochen später kam die Zusage und damit wurde der Neubeginn in Deutschland eingeleitet.

Kein ganz leichter Schritt, immerhin hat der Pfarrer nach erfolgreichem Studium in Bielefeld, Bochum und Oslo mit seiner Frau Elke und seiner Tochter Jana (9) fast zehn Jahre in Norwegen gelebt. Allerdings ist es in den Augen des Familienvaters genau der richtige Zeitpunkt. Immerhin fallen für seine Tochter schon bald die Würfel für ihren späteren Bildungsweg. Auch wenn der neue Pfarrer kein Stadtmensch ist, sei es doch schön, wieder in einer dichter besiedelten Region zu leben. "Die nächste Stadt war in Norwegen 100 Kilometer entfernt, nach Stendal kann man fast zu Fuß gehen", sagt Kemper-Kohlhase.

Die erste Predigt schaffte der sympathische Pfarrer fast ohne Stolpern. "Ich habe mir zweimal fast die Zunge gebrochen und wäre beinahe ins Norwegische abgerutscht", sagte er nach dem Gottesdienst erleichtert. Davon bekamen die Besucher kaum etwas mit. Sie strahlten förmlich, als sie die Kirche verließen und ihrem neuen Pfarrer die Hand schütteln konnten. Für viele Besucher war es nur eine kurze Verabschiedung. Viele folgten der Einladung des Gemeindekirchenrates zum Kaffeetrinken in den Schafstall. Dort hatten die Mitglieder der Gemeinde noch einmal Gelegenheit, mit Stefan Kemper-Kohlhase ins Gespräch zu kommen.

Im Schafstall warteten jedoch auch viele Vertraute. Dazu gehörte sein Heimatpfarrer Reinhard Paul, der den Wahlaltmärker vor vielen Jahren getauft hatte und am Sonntag auch noch segnen durfte. Diese Ehre hatte auch sein Studienfreund Björn Teichert aus Barby. Beide unterstützten damit den Superintendenten und wünschten dem gebürtigen Ibbenbürener für die neue Aufgabe viel Kraft und Erfolg.