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Personal Krankenstand in Kitas ist besorgniserregend

Der Bismarker Hauptausschuss befasste sich mit dem Haushalt 2019. Dabei ging es auch um den hohen Krankenstand bei Erzieherinnen.

Von Axel Junker 01.03.2019, 00:01

Bismark l Der Haushaltsentwurf 2019 der Einheitsgemeinde Bismark ist ausgeglichen und Bürgermeisterin Annegret Schwarz sieht insgesamt eine positive Haushaltsentwicklung. „Unterm Strich steht ein Plus“, stellte Stadtrat Theodor Aue im Hauptausschuss fest. „Ein Lob an Kämmerin Sylvia Schwiertz.“

„Die Erhöhung der Personalkosten ist sehr hoch“, erklärte Stadtrat Dieter Schönhoff. „Damit habe ich Bauchschmerzen.“ Der Haushaltsplan sieht für das laufende Jahr einen Anstieg von 570.000 Euro vor. Begründet wird die Erhöhung mit den aktuellen Tarifabschlüssen und dem neuen Betreuungsschlüssel für die Kitas ab 1. August.

Personelle Engpässe gibt es aktuell bei den Erzieher/-innen. „Zurzeit können wir in unseren Einrichtungen keine Kinder mehr aufnehmen“, erklärte Annegret Schwarz im Hauptausschuss. In den Kitas und den Horten herrsche aktuell eine „gute Auslastung“, die bei 81 Prozent liege. „Einige Erzieherinnen sind ausgeschieden“, so Schwarz. Hier soll es in nächster Zeit Gespräche geben, um die Einrichtungen wieder personell auf das notwendige Maß zu bringen.

Hinzu komme, dass der Krankenstand bei den Erzieherinnen „besorgniserregend“ ist. Die Regenbogen-Fraktion (Freie Wählergruppe Bismark, SPD, Die Linke, Grüne) hatte im Vorfeld des Hauptausschusses in einem Fragen-Katalog ihre Sorge über den hohen Krankenstand in der gesamten Mitarbeiterschaft der Verwaltung zum Ausdruck gebracht. „Die krankheitsbedingten Ausfallzeiten sind 2018 deutlich zurückgegangen“, stellte Annegret Schwarz fest. „Es gab 578 Krankentage weniger als 2017.“

Der öffentliche Dienst könne nicht mit der Wirtschaft verglichen werden. Es könnten zum Beispiel keine krankheitsbedingten Beendigungen von Arbeitsverhältnissen vorgenommen werden. Einflussfaktoren wie der Altersdurchschnitt (liegt in der Verwaltung bei 47 Jahren) oder Langzeiterkrankungen unterliegen laut Annegret Schwarz zum Teil einer sehr eingeschränkten Einflussnahme.

„Der hohe Krankenstand bei den Erzieherinnen liegt zum Beispiel auch am Betreuungsschlüssel im Hort“, erklärte Annegret Schwarz. Das Land hat den Betreuungsschlüssel beim Hort nicht angepasst. Es kommen weiterhin 26 Kinder auf eine Erzieherin. Das sorgt nicht nur in der Einheitsgemeinde Bismark für scharfe Kritik.

Annegret Schwarz verweist in ihren Antworten an die Regenbogen-Fraktion darauf, dass „das betriebliche Gesundheitsmanagement wegen der hohen Bedeutung bei der Bürgermeisterin angesiedelt ist“. So wird zum Beispiel „die Einführung eines flexiblen Arbeitszeit-Modelles zur besseren Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Belangen“ verfolgt.

Weiterhin gebe es die Zusammenarbeit mit der IKK („Gesundheit am Arbeitsplatz“), es gibt ein Unternehmen, das sich um den Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Verwaltung kümmere, und es existiert ein Arbeitsschutz-Ausschuss.

Der Haushalt 2019 der Einheitsgemeinde Bismark wurde im Februar in einer Klausurtagung mit den Stadträten und in einer Zusammenkunft der Ortsbürgermeister behandelt. Zudem lag/liegt der Entwurf den Ortschaftsräten vor. Nachdem der Bau- und der Sozialausschuss bereits grünes Licht für den Haushaltsplan gaben, votierte am Dienstag auch der Hauptausschuss mehrheitlich bei einer Enthaltung für den vorliegenden Haushalt. Nun hat der Stadtrat am 7. März in Grassau den Haushalt 2019 zu beschließen.